Hörspiel Feature Radiokunst Das Feature Fear of Losing New York Auf der Suche nach einer verschwundenen Stadt Autoren: Thomas Reintjes und Matthias Röckl Regie: die Autoren Redaktion: Wolfgang Schiller Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2021 Erstsendung: Dienstag, 16.03.2021, 19.15 Uhr Wiederholung: Dienstag, 21.03.2023, 19.15 Uhr Es sprachen: Sigrid Burkholder, Simon Roden, David Vormweg, Merle Wasmuth und die Autoren Ton und Technik: Michael Morawietz und Christoph Schumacher Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in §§ 44a bis 63a Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. © - unkorrigiertes Exemplar - Akt 1 Atmo - New York/ Sound Deborah Marton Mid-March our partner in Neighborhoods Now, which is the Urban Design Forum, they were hosting a lunch. And I was hearing about the pandemic and I was debating whether to get on the subway to go to the lunch. Sprecherin 1 Mitte März war ich zu einem Business Lunch eingeladen. Ich hatte von der Pandemie gehört und überlegte: Soll ich wirklich mit der U-Bahn zu diesem Essen fahren? Erwin Schröttner Den 16. März – erinnere ich mich von früh bis Abend - jede Stunde, was da passiert ist. Deborah Marton I went to the lunch and I sat opposite an architect named Michael Sorkin, who is um, who was a legend really. Sprecherin 1 Ich ging zu dem Essen und saß dem Architekten Michael Sorkin gegenüber, er ist – er war wirklich eine Legende. Deborah Marton And a month later I learned that he was one of the first to pass away as a result of, of COVID. And uh so I, I will never forget that week. Sprecherin 1 Und einen Monat später habe ich dann erfahren, dass er einer der ersten war, die an Covid gestorben sind. Erwin Schröttner Dann ist die Nachricht schon kommen - zehn Uhr wird geschlossen und dann dürfen wir keine Gäste mehr haben. Und da habe ich schon allen Gästen gesagt, um neun bitte zahlen, bitte zahlen, dann raus. Aaron Meshon And it was two hours into it. And the food was, was, you know, there, there, there was very little food in the, in our grocery store. We couldn't find toilet paper. So we had one of all until the paper lab. Um, and then that night I started freaking out because the upstairs neighbors were all home and it was so loud. Sprecher 1 Es gab kaum noch Lebensmittel in unserem Supermarkt. Das Klopapier war ausverkauft...wir hatten nur noch eine Rolle. Und am Abend bin ich dann ausgeflippt: Die Nachbarn von oben uns waren alle zu Hause und es war so laut. Catherine Russell People came to the theater. They thanked us for being open. We had good houses. Nobody seemed to be particularly concerned about infection and we were planning to do a show Monday the 16th at eight o'clock at night. Sprecherin 2: Die Leute sind ins Theater gekommen und haben sich bedankt, dass wir geöffnet hatten. Der Saal war voll. Niemand schien sich Gedanken wegen einer Infektion zu machen, und wir planten die nächste Vorstellung für acht Uhr am Montag Abend. Catherine Russell Since March 16th I have not been on stage acting. So it's been an interesting experience. Not altogether bad, but certainly life-changing and thought-provoking. Sprecherin 2: Seit dem 16. März war ich nicht mehr auf der Bühne. Das ist eine interessante Erfahrung. Nicht nur schlecht, aber auf jeden Fall einschneidend. Erwin Schröttner Was ist New York? New York ist Broadway – Theaters, Museen, Nightlife, Essen. Das alles existiert ja nicht mehr. Was mache ich jetzt in New York? Auf der Straße umhergehen? East River, Hudson River anschauen? Man kann all die Sachen nicht mehr machen. Sprecherin 1 Fear of Losing New York. Auf der Suche nach einer verschwundenen Stadt. Ein Feature von Matthias Röckl und Thomas Reintjes. Matthias Prospect Park - Brooklyn, wir sitzen hier auf einer Parkbank Thomas Natürlich mit dem vorgeschriebenen Abstand von six Feet, naja, fast, zwei Meter. Matthias Hier kommt gerade ein Hund an mir vorbei. Wir tragen unsere Masken. Ohne Maske geht der New Yorker eigentlich gar nicht mehr aus dem Haus raus, Thomas. Thomas Richtig, Deine ist so ein Jeansstoff, würde ich sagen... Matthias Ja. Du trägst eine schwarze, da ist noch so eine Werbung drauf, das dürfen wir jetzt nicht laut sagen. Wir haben uns schon ewig lang nicht mehr gesehen. Ich meine, das sind jetzt glaube ich schon sechs Monate. Thomas Es ist als wäre die Zeit stillgestanden und andererseits hat sich aber auch ganz viel getan, hat sich New York ganz stark verändert. Matthias Der Broadway hat zu, es gibt keine Touristen, Restaurants schließen, ich würde sogar sagen, sie sterben aus, viele. Und die hohen Bürotürme in Midtown, selbst die sind leer. Thomas Und da kann man sich schon fragen: Bringt es das eigentlich noch in der Stadt zu sein, in New York zu sein? Matthias Wir berichten seit Jahren über diese Stadt, die uns so fasziniert. Ich seit 16, Du, Thomas, glaube ich schon seit 8 Jahren. Thomas Ja, und ich kenne dich eigentlich nur als riesigen New York City Fan, Matthias. Und deswegen frage ich mich, ob das alles jetzt irgendwas für dich geändert hat. Matthias Das berühmte I-love-New-York-Herz, das ich in mir trage, ich kann dir sagen: Es hat für mich Risse bekommen. Die Beziehung zu New York ist in einer wirklichen Krise momentan. ATMO: Ausschnitt aus “Perfect Crime” Catherine Russell I've for the past 32 years, it will be soon 33 years, I've been in a play called Perfect Crime, that's run off Broadway since April of 1987. I had only missed four performances in all that time up until March 15th, 2020. That was for my siblings' weddings. Um, when I got married myself I got married at city hall and came right back to work. Um and um, so I was never sick, never had a vacation. Sprecherin 2 Die letzten 32 Jahre, bald sind es 33, habe ich in dem Stück „Perfect Crime“ – Das perfekte Verbrechen - gespielt. Das läuft off Broadway seit 1987. Ich habe in der ganzen Zeit nur vier Vorstellungen verpasst - bis zum 15. März 2020. Ich war nie krank, habe nie Urlaub gemacht. Atmo - Applaus OT (über Atmo) Catherine Russell: 13,522: one, three, five, two, two. Thomas (Tape): That was your last performance. Catherine Russell: March 15th seven o'clock performance, Sunday March 15th. Thomas (Tape): Okay and now you're waiting for 13,523. Catherine Russell: Yes! Yes. Which I hope will be soon. Matthias Moment - diese Schauspielerin hat dieses Stück DREIZEHN-TAUSEND-FÜNFHUNDERT-ZWEI-UND-ZWANZIG mal aufgeführt? Thomas Minus die vier Vorstellungen, die sie in den drei Jahrzehnten verpasst hat. Wegen der Hochzeiten ihrer Geschwister. Nach ihrer eigenen Hochzeit ist sie vom Standesamt quasi direkt wieder auf die Bühne gegangen. Catherine Russell ist so stolz auf diese Zahl, dass sie neben die Abendkasse diese Tafel mit der Zahl der Aufführungen gehängt hat. ATMO “PERFECT CRIME” Schüsse Thomas Am Anfang erschießt sie jeden Abend ihren Bühnen-Ehemann. Matthias Sie ist also 13.000-fache Serienmörderin. Und das Stück heißt dann auch noch: Das perfekte Verbrechen. ATMO/ NEWS CLIP Thomas Größere Theater, die Hit-Musicals am Broadway, die mussten am 12. März 2020 schließen, das war Donnerstag. Catherine Russell So we did performances all weekend after Broadway had closed. And then at the last minute the governor and the mayor decided that everything would be closed at 10 o'clock on a Monday night. I believe because St Patrick's day was the next day and they were worried that people would start drinking Monday night. Sprecherin 2: Nachdem der Broadway zu war, hatten wir noch das ganze Wochenende Aufführungen. Dann haben der Gouverneur und der Bürgermeister in letzter Minute beschlossen, dass am Montag um 22 Uhr alles zumachen muss. Ich glaube, am nächsten Tag war St. Patrick’s Day und sie befürchteten, dass die Leute Montagnacht anfangen würden, sich zu betrinken. Erwin Schröttner Dann ist die Nachricht schon gekommen - zehn Uhr wird geschlossen und dann dürfen wir keine Gäste mehr haben. Und da habe ich schon allen Gästen gesagt, um neun bitte zahlen, bitte zahlen, dann raus. Matthias In diesem Moment wurde dem ganzen Nightlife der Stecker gezogen. Und die Stadt erlebte ihren ersten Kultur-Blackout. Erwin Schröttner Ich bin der Erwin Schröttner und ich habe ein Restaurant in Manhattan, an der Lower East Side, und das ist das Café Katja. ATMO Erwin Schröttner Um 9 Uhr 50 habe ich keine Gäste mehr gehabt. Von gegenüber, die Besitzerin von einer Weinbar, die ist noch vorbeikommen und, das sind keine Gäste – das sind Freunde, hat sich noch hingesetzt. Haben wir noch ein Glas Wein getrunken. Zehn Minuten nach zehn ist schon einer reinkommen: Kontrolle, wir müssen zusperren. Darf keiner mehr da sein. Erwin Schröttner Der nächste Tag – wo ich sonst nur im Stau jeden Tag gestanden bin. Da hat‘s kein Auto mehr gegeben. Die Stadt war von einem Tag auf die andere – ausgestorben. Kein Auto nichts. Bin ich durch die Stadt durch mit dem Fahrrad. In einer Stunde auf dem Fahrrad habe ich grade mal 2 Autos gesehen. Es ist gewaltig - brutal. Scary! Ghost Town - Ghost town. Thomas Diese Geisterstadt habe ich genauso erlebt. Auf dem Nachhauseweg vom Büro mit dem Fahrrad, hat mich kein einziges Auto überholt. Matthias Die Schule meiner Kinder hatte sofort auf digitalen Unterricht umgestellt und dieser erste Online-Schultag, das war quasi mein 16. März. Das hat mich fertig gemacht. Thomas Wieso fertig gemacht? Matthias Ich habe mich um halb vier nachmittags an diesem Montag schlafen gelegt mit Mega-Kopfweh. Zwei Stunden später weckt mich meine Frau auf: “Hast du vielleicht Covid?” meint sie. “Warum schläfst du hier?” Ich war einfach nur total fertig. Dieser erste Tage war schon zuviel für mich. Aaron Meshon Um, and then that night I started freaking out because the upstairs neighbors were all home and it was so loud. They had two almost teenage girls. And I was like, I don't know how long I can do this. Cause they're only now at home the whole day.///I can't be with a, five-year-old a four-year-old and an old dog and us both working at home in a 700 square foot basement apartment. Sprecher 1 An dem Abend bin ich ausgeflippt - die Nachbarn von oben waren alle zu Hause und es war so laut. Sie haben zwei Mädchen - fast schon Teenager. Sie werden ab jetzt den ganzen Tag zu Hause sein. Ich dachte, wie soll ich das nur aushalten? Mit einem Vierjährigen, einem alten Hund und wir beide im Home-Office in einer 65 Quadratmeter Kellerwohnung. Matthias Das ist mein Freund Aaron Meshon, der seine Geschichte erzählt. Ich ist die Decke sofort auf den Kopf gefallen, an diesem 16. März. Da ist nämlich etwas passiert in New York, was eigentlich nie der Fall ist. Alle sind zur gleichen Zeit zu Hause im kleinen New Yorker Apartment. Thomas Im New Yorker Lebensstil ist das nicht eingeplant, dass man so viel zuhause ist. Weil die Wohnungen einfach zu klein sind dafür. Matthias Du bist eigentlich so wenig wie möglich zuhause. Wenn du dich mit Freunden triffst, dann in den seltensten Fällen in deiner Wohnung, meistens in einer Bar oder Kneipe und natürlich Restaurant. Thomas Für viele ist glaube ich die Kneipe das zweite Wohnzimmer. Aber jetzt war es draußen auf einmal gefährlich, da war dieses Virus unterwegs und alles war geschlossen. Liza Roeckl Matthias, I just got back from the park and they’re gonna do a full lockdown... Matthias Das ist meine Frau Liza und ihre Sprachnachricht von diesem Tag. Sie war noch spazieren im Park und hat dort mitbekommen, dass der Lockdown offiziell verordnet wurde. Einen Tag später hatte sie Geburtstag. Und ihr einziger Wunsch mit dem sie mich gleich überzeugt hat: Liza Roeckl I just want us to get out of here. It’s too much right now. Matthias Raus aus der Stadt. Aaron Meshon And then we looked and I wrote to the Airbnb woman and she said, we have all these other people waiting in line. Do you want it? You're the first person that we have to come in right now. Sprecher 1 Dann haben wir uns nach einer AirBnB Wohnung umgeschaut. Die Vermieterin schrieb: Die Leute stehen Schlange für dieses Haus, aber ihr seid die ersten. Wenn ihr sie wollt, müsst ihr jetzt sofort buchen. Thomas Von solchen Geschichten muss es unendlich viele geben. Denn ich habe eine Analyse gesehen von Handy-Bewegungsprofilen, und die hat gezeigt, dass Hunderttausende New York verlassen haben. Matthias Wir hatten das Glück, dass das Haus, das wir im Sommer immer anmieten, in Woodstock frei war. Und dann ging wirklich alles schnell: Koffer packen, Klamotten, Bücher. Kurz an meinem Büro noch vorbei - Computer, Monitor, Mikrofon ins Auto und raus. Aaron Meshon Moving out of Brooklyn, then there were a few other cars on the block with just jammed. And I really honestly felt there's a guilt, obviously, because like I I've been in New York for 25 years and I, I didn't leave for months after nine 11 and Sandy, I wouldn't leave./// And my, my, my grandfather offered to pay me to leave and. For nine 11. And I was just like, no, but this was different. But when we were driving on the West side highway out, um, I looked at my wife and we looked at each other and we're, we're like, is this we ju I just know that she was thinking the same thing. Like, is this the last time? Sprecher 1 Als wir in Brooklyn auszogen, sind mir andere Autos aufgefallen, die auch bis oben hin bepackt waren. Und ich hatte wirklich Schuldgefühle. Seit 25 Jahren bin ich in New York. Selbst nach 9/11 oder dem Sturm Sandy bin ich in der Stadt geblieben. Mein Großvater hatte mir nach 9/11 sogar Geld geboten, damit ich gehe. Ich sagte nein. Aber das war was anderes. Als wir dann den West Side Highway rausgefahren sind, haben wir uns angeschaut - meine Frau und ich. Und wir hatten beide den gleichen Gedanken: Ist das das letzte Mal? Matthias Für mich war das wie ein Fluchtreflex. Ich hab niemanden gefragt: Soll ich das machen? Wie bei einem brennenden Haus - einfach nur raus und weg. Da musste ich nicht lange nachdenken. Und als meine Frau, die beiden Kids und ich am nächsten Morgen in Woodstock aufwachten war alles friedlich, ruhig, und wir waren in der Natur. Thomas Ich habe damals gedacht: Jetzt bleiben mal zwei, drei Wochen alle zuhause, dann haben wir’s überstanden. Das klingt total naiv aus heutiger Perspektive, aber ging es euch auch ähnlich? Matthias Erstmal haben wir mit einer Woche geplant, dann wurden es zwei, dann drei… Immer wieder mal bin ich nach Brooklyn gefahren um die Post aus der Wohnung zu holen oder um zu dort die Lage zu checken. Andrew Cuomo So we’re going to put out an executive order today: New York State on PAUSE. Policies that Assure Uniform Safety for Everyone. This is the most drastic action we can take. Thomas “New York On Pause” nennt es Gouverneur. Matthias Für mich ist das fast wie in einer Beziehung. Diese Stadt und ich, wir haben 16 Jahre zusammen verbracht. Und dann: Von heute auf morgen war sie weg. Und zum ersten mal hatte ich die Gelegenheit darüber nachzudenken: Wer ist überhaupt New York? Wieso hat die Stadt mein Herz erobert? Und wie sehr vermisse ich sie? Catherine Russell You know that's what I love about New York. Every single day you can interact with somebody you've never met before and it can be positive interaction. And if it's a negative interaction it gives you a little adrenaline like you're an asshole and then you just keep going I love that about New York. I'm never going to leave the city I'm going to die here I'm going to be one of the angry old women yelling at people on the street with my walker: get out of the way buddy! Übersetzerin: Was ich an New York liebe ist, dass man jeden Tag mit neuen Menschen eine positive Begegnung haben kann. Und wenn sie nicht positiv ist, dann gibt sie dir einen kleinen Adrenalinschub. “Du Arschloch!” Und dann gehst du einfach weiter. Ich liebe das. Ich werde die Stadt niemals verlassen, ich werde hier sterben. Ich werde diese wütende, alte Frau mit ihrem Rollator sein, die die Leute anpampt: Aus dem Weg, Mann! Erwin Schröttner New York – des zieht dich so rein – man lebt da einfach mit… das ist ein Hype. Es ist fast wie man eine Sucht hat, Adrenalinjunkie. Man geht rein ‘it beats the shit out of you’ und dann geht man nach Hause und dann – ich muss wieder zurück nach New York. Es hat irgendetwas wo man einfach süchtig wird. Matthias Erwin Schröttner - er ist seit mehr als 20 Jahren in New York und er hat endlos viele großartige Geschichten auf Lager. Erwin Schröttner - Die glorreichen Tage des großen Gelds Genau dort 99-2000 das war der Boom im Stockmarket. Da hat es soviel Geld gegeben, man hat soviel Geld verdient, man hat sich alles leisten können. Ich habe in einem Restaurant gearbeitet, wo die Kellnerinnen, die Bar-Waitresses, das war auch ein Restaurant in dem die ganzen Stockbrockers gekommen sind, die haben soviel Geld gemacht. 1500 bis zu 2000 Dollar Trinkgeld gemacht am Abend. Und die sind am Abend mit einer Stretchlimousine nach Hause gefahren. Die haben sich das einfach bestellt und sind nach Hause. Die haben kein normales Taxi bestellt. ZSP Nina Hagen Song ‘New York City is the hottest Place For a Honeymoon in a hotel room New York City is my favorite Place ‘cause I know so many people with a golden face’ Erwin Schröttner Jeder hat Häuser gekauft – da habe ich nachgeschaut. Die Häuser sind nicht so schlecht. Da kauf ich ein Zweifamilienhaus – ein Apartment vermiete ich und mit dem Geld, das ich einnehme, kann ich fast meinen Kredit zurückbezahlen. Frag ich mal an der Bank, ob ich Geld aufnehmen kann. Sagt er: Ja. Sind sie Amerikaner? NEIN. Haben sie eine Greencard? NEIN. Dann kostet das einen halben Prozent mehr und dann machen wir keine Dokumentation. Was? Das gibts? Machma. Die haben dir das Geld nachgeschmissen. Dann habe ich noch ein bisschen Geld gebraucht. Dann habe ich meinen Vater angerufen: Du Vater, ich möchte ein Haus kaufen, kannst du mir ein bisschen ein Geld leihen? Sag mal spinnst, jetzt bist erst grade mal ein Jahr in Amerika, da willst du schon ein Haus kaufen, wo nimmst du den das Geld her? Neun Monate später habe ich noch ein zweites Haus gekauft und zwei Jahre später ein drittes Haus. Mein Vater dahoam: ‘Der Spinnt der Bua.’ Andrew Cuomo We're going to make it because ‘I love New York’ and I love New York because New York loves you. Matthias ‘I Love New York’ aus dieser eigentlich total abgedroschenen Phrase hat Governeur Andrew Cuomo einen der emotionalsten Momente des Lockdowns gemacht. Andrew Cuomo New York loves all of you. Thomas Dieser sonst so abgeklärte und hart wirkende Politiker hatte da glaube ich genau die Message, die die New Yorker gebraucht haben. Andrew Cuomo New York loves everyone. That's why I love New York. It always has. It always will. And at the end of the day, my friends, even if it is a long day, and this is a long day, love wins. Always. Matthias Die Leute waren so begeistert, dass sie aus dieser Rede eigene Videos gemacht haben, die viel auf Youtube geklickt wurden. Thomas Inzwischen ist Cuomo nicht mehr so beliebt. Akt 3 Chinatown Xenophobie Wellington Chen You see the name St James place? Underneath it is Walter Jonas Judah. And Walter Jonas Judah was a Jewish young doctor, and he is here. Sprecher 2 Siehst du das Straßenschild? St. James Place und darunter steht Walter Jonas Judah. Das war ein jüdischer Arzt und hier liegt er begraben. Thomas Wellington Chen führt mich in Chinatown zum Grab dieses Arztes. Der hat vor über 200 Jahren New Yorker in einer Epidemie behandelt. Wellington Chen He had a choice similar to the pandemic right now. He chose to remain behind to save the town, and he paid for with his life, laying in there. Sprecher 2 Ganz ähnlich wie heute in der Pandemie hatte er die Wahl, die Stadt zu verlassen. Aber er blieb, um die Stadt zu retten, und hat dafür mit dem Leben bezahlt. Thomas Das war 1798, damals ging das Gelbfieber. Und auch damals gab es eine Stadtflucht - sind die Leute vor dem Virus geflüchtet. Epidemien haben in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder New York City heimgesucht. Quasi alle fünf oder zehn Jahre kam irgendwas Neues daher. Matthias Besonders ungern wäre ich in New York gewesen... 1847: wegen Typhus 1848, im Jahr darauf: Typhus und Pocken… und ein Jahr später rollte Cholera ein. Wellington Chen They quarantined the Jews back then. They blamed the Irish. So this is very much to me, if we understand the repetitiveness of the cycle. And this time it's the Chinese. Sprecher 2: Damals haben sie die jüdischen Mitbewohner in Quarantäne gesteckt. Und die Iren beschuldigt. Es wiederholt sich alles. Diesmal trifft es die Chinesen. Thomas 2020 - Covid. In der New Yorker Polizeistatistik tauchen im Vergleich zu 2019 achtmal mehr Angriffe auf asiatisch aussehende Menschen auf. Wellington Chen There was an outbreak of xenophobia, where you know seniors sitting in Penn station were being beat up, spat on and says go back to your country . And you know a lot of Asian Americans were born here. They have never been to China, uh you know, uh let alone Wuhan. And then they also start blaming all the Malaysians and Vietnamese, anybody with an Asian face, the Koreans and you know obviously it doesn't help when the the man in the white house is identifying that as a Chinese virus. Sprecher 2: Es gab einen Ausbruch von Xenophobie. Alte Menschen wurden in der U-Bahn-Station geschlagen und bespuckt, und ihnen wurde gesagt, sie sollten zurück in ihr Land gehen. Dabei sind viele asiatische Amerikaner hier geboren, die waren noch nie in China, geschweige denn in Wuhan. Und dann haben sie auch noch Malaysier, Vietnamesen, Koreaner angegriffen, alle mit einem asiatischen Gesicht. Wenn der Mann im Weißen Haus dann auch noch vom China-Virus redet, hilft das nicht gerade. Postbotin Paula My name is Paula Jaslyn and I work at the United States Postal Service Matthias: Paula bringt uns die Post seit acht Jahren. Sie ist immer hier auf dem Block unterwegs und hat hier auch schons seit Jahrzehnten gearbeitet. Paula: It's been 22 years. Sprecherin 1 Seit 22 Jahren trage ich in diesem Viertel die Post aus. Matthias Wow, 22. You told me that there's right now an exodus of people. Paula There's a lot. A lot of people leaving New York right now, since the pandemic, a lot of people are on my route, especially a lot of people are leaving now. Yeah. I don't know if it's because of the pandemic, but you know, again, you know, a lot of people moving out of New York. Yeah. Sprecherin 1: Hier auf meiner Route sind seit der Pandemie viele Leute weggezogen. Es sind eine Menge. Matthias: How did it change your, your job? Like walking the streets? Paula: Uh, since, since everything is different, well, it was a little bit difficult in the beginning, but you know, it has gotten better. I mean, a lot of the people that's leaving, I'm going to really, really miss a lot because I feel like all the good people are leaving us, leaving me, but on leaving New York. But, you know, I mean, it's just an adjustment for me now. Sprecherin 1: Plötzlich war alles anders - das hat mir am Anfang schon zugesetzt. Ich werde diese Leute sehr vermissen - alle guten Leute gehen, sie verlassen auch mich - nicht nur New York. Aber wissen Sie, ich werde mich daran gewöhnen. Aaron Meshon It is so hard for me to leave New York or to get re I will never be over it. It's like an ex it's like an ex-girlfriend or extra relationship that when you meet them, you're, you know, it's going to end badly and you, you go through it because there's some of the best days you could ever have. But for. I almost wish I never lived there because it's too hard to leave. Sprecher 1: Es ist so hart New York hinter sich zu lassen - ich werde da nie drüber hinwegkommen. Es ist wie mit einer Ex-Freundin. Bei der ersten Begegnung ist dir klar - eines Tages könnte die Beziehung schmerzhaft auseinander gehen. Doch du weißt auch: Mit ihr wirst du die beste Zeit deines Lebens verbringen. Ich wünschte nur ich hätte nie in New York gewohnt, weil es so schwer ist zu gehen. Matthias Aaron ist Illustrator und gleich nach dem Studium nach New York. Thomas, wie du weißt, die wichtigsten Häuser seiner Branche sitzen in Manhattan. Das war vor 25 Jahren. Und das sich für ihn wikrlich gelohnt, denn erst vor kurzen ist wieder eine seiner Zeichnungen im New Yorker erschienen. Er hat’s wirklich geschafft. Thomas Dann kann ich verstehen, warum das so ein großer Schritt für ihn ist, die Großstadt gegen ein kleines Nest in Massachusetts einzutauschen. Aaron Meshon When we got there, it was one of the only times that I was like, Wow. This is actually the cutest. It's a one-room school house that was converted to a little, two bedroom, 800 square foot house. And it was really similar layout to our apartment, but it was a house. And it's next to this huge rock cliff. That was a hundred. He tall and there's yeah. And old like quarter horse tie up for the school. Like, so it's this really magical little place. Um, And we didn't know how popular this area was like this isn't major skis area. And we use the car mats, um, that had still the fish juice on it, that the car mats, we use the sled. So we were sledding at an abandoned or closed ski resort. So like, that's kind of a magical, but I was also having like extreme panic attacks. Sprecher 1: Als wir an angekommen sind, dachte ich mir - wow! Es ist so idyllisch. Ein kleines, altes Schulhaus, das in eine Dreizimmerwohnung umgewandelt wurde. Gleich neben einer Felswand. Es gibt eine Vorrichtung um Pferde anzubinden. Es ist ein magischer Ort. Wenn du die Straße runtergehst, ist da ein Skigebiet. Mein Sohn nennt es Schlittenberg. Wir sind mit den Fußmatten aus dem Auto runtergerodelt. Es war wirklich magisch. Aber gleichzeitig hatte ich immer wieder Panikattacken. Thomas Wieso hatte er Panikattacken? Matthias Aaron hat diese Zerrissenheit gespürt. Du bist einerseits froh, dass du aus der Stadt raus bist, aber du bist halt einfach gegangen, fast schon feige. Ich habe mich oft mit ihm über dieses Gefühl unterhalten, das wir auch beide hatten. Wir haben uns gegenseitig erzählt von unserer Stadtflucht, wo wir gelandet sind - und Aaron hat mich in jedem Gespräch gefragt… ‘wie geht es jetzt weiter bei euch, wann zieht ihr zurück?’. Ich glaube er hat sich danach gesehnt, dass ich diese Frage auch für ihn beantworten würde. Erwin Lockdown Erwin Schröttner Before the Pandemic - Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, da waren immer die Shows von den Galerien und da war mein Restaurant voll mit Künstlern immer. Oder die was die Kunst kaufen, die Käufer ...die kennen sich alle untereinander. Das war immer eine Big Family. Jeder kennt jeden dort. Matthias Das Café Katja ist so beliebt - da legt der New Yorker gerne für ein Schnitzel 31 Dollar hin. Aber seit dem 16. März 2020 durfte sein Laden nie wieder voll ausgelastet sein. 100 Sitzplätzen hat das Restaurant eigentlich.. Erwin Schröttner Und jetzt habe ich dann draußen vielleicht 20, 25 Sitzplätze und die verkaufe ich vielleicht einmal oder oder eineinhalb mal. Und das muss schon ein guter Tag sein. Wenn es ein verregneter Tag ist, dann ist wieder alles den Bach runter. Thomas Deswegen schlägt Erwin jetzt noch 6,5 Prozent auf den Schnitzelpreis oben drauf...Covid-19 Recovery Charge. Erwin Schröttner Und dann habe ich kleines Gebäude auf der Straße aufgebaut. Das dürfen wir jetzt in New York, das Street Seating, wo man was aufbauen darf. (Matthias: Ein Holzhäuschen?) Ein Holzhäuschen, ja. Matthias Mit nur ein paar Tischen vor dem Restaurant fährt Erwin Verluste ein. Chinatown Lunchtime Thomas In Chinatown sieht das nicht anders aus. Matthias In Chinatown findest du alte Mietshäuser. Nicht besonders edle. Die Gentrifizierung hat vor Chinatown irgendwie Halt gemacht. Alte Bausubstanz sieht man da überwiegend. Viele Menschen leben hier schon lange. Deswegen zahlen sie für New Yorker Verhältnisse sehr niedrige Mieten. Thomas Und die steigen auch nicht so stark - weil es sowas wie einen Mietendeckel gibt. Der könnte sich jetzt aber als Problem herausstellen. Wellington Chen Historically, these are all tenement buildings right Uh the uh they are all mostly subsidized uh rent-stabilized uh rent controlled apartments. And so what is supporting the upstairs is basically the poor merchant on the ground floor. Because he's the one the one merchant that does not have rent control rent regulation it's this one, right? So there's no commercial rent control. Sprecher 2: Bei fast allen diesen alten Wohnungen ist die Miete eingefroren. Der arme Einzelhändler im Erdgeschoss ist es, der das Gebäude finanziert. Denn für Ladenlokale gibt es keinen Mietendeckel. Thomas Wenn jetzt wegen der Pandemie Läden zu machen und die, die noch geöffnet sind, keine Gewinne mehr machen, dann wird das ganze Haus unrentabel. Eigentümer können Nebenkosten und Steuern nicht mehr zahlen und müssen verkaufen. Und man sieht schon einige "zu verkaufen"-Schilder in Chinatown. Matthias (Reportage) Der Himmel über New York. Er ist blau, er ist weiß, er ist rot, es gibt schöne Wolken. Die Sonne geht unter. Deshalb ist die Freiheitsstatue schön beleuchtet, leicht rot am Abend. Die ganze Silhouette kann ich von hier sehen: Downtown, das World Trade Center, das neue. Ich kann mich noch gut erinnern, als es gebaut wurde. Ich konnte das alles mitverfolgen, von hier oben, von meinem Dach. Hier in Brooklyn, an der 3rd Street. Und heute Abend bin ich zum letzten mal hier um diesen Sonnenuntergang zu sehen, von hier oben, von dieser Stelle. Doch ab Morgen werde ich erstmal in meiner neuen Lebensphase Manhattan nicht mehr sehen können. Denn dann wird Manhattan 90 Meilen entfernt sein und ich sehe nur Bäume und Berge vor mir. Matthias Das hört sich so pathetisch an, was ich da im Spätsommer aufgenommen habe. Thomas Zwei Monate vorher war glabe ich, als wir uns das letzte Mal getroffen haben. Das war übrigens genau hier auf derselben Bank, wenn du dich daran erinnerst, aber du hast dich da ganz anders angehört. Matthias Spiel mir mal das vor. OT Matthias Nörgler Ich bin ja jetzt sozusagen der Nörgler hier. Ich sage jetzt nur negative Sachen - aber das sind alles so Sachen wie keine Waschmaschine zu haben, im vierten Stock zu wohnen mit über 40 Jahren, und die Alternative wäre eine Wohnung zu nehmen, die 1500 Dollar mehr kostet. Vielleicht dann mit Waschmaschine. Waschmaschinen sind oft ne Seltenheit. Dafür kannst du jeder Zeit in den Madison Square Garden gehen und vielleicht die tollste Band der Welt dir live anschauen. Aber da habe ich ja keine Zeit dafür, denn ich bin im Waschsalon. Am Wochenende - da gehe ich da nicht mehr rein für zwei Stunden. Ich werde für 200 Dollar im Monat meine Wäsche zum Waschen bringen. Und die wird abgeholt und wieder gefaltet zu mir gebracht. Und da arbeite ich dann nochmal extra länger, damit ich mir das auch leisten kann. Das sind so diese Illusionen - die kriegt kein Mensch mit, der nicht in New York wohnt. Thomas Und ich kenn das. Waschmaschine erlaubt unsere Vermieterin auch nicht. Aaron Meshon We never had a dining table till last year till we were in that new apartment. Never I ate in front of the couch. I built that, you know, that typical new Yorker thing where, where the coffee table might lift up. To get higher, you know, like it has that hinge. There is a hinge they sell on eBay that is like the dining table, coffee table, conversion hinge Sprecher 1: Wir hatten ewig lange keinen Esstisch, ich hab auf der Couch gegessen. Ich hab mir diesen Tisch umgebaut. Das ist so ein typisches New Yorker Ding. Um den Tisch auf die richtige Höhe zu bringen besorgst du dir auf Ebay ein Scharnier. Ich nenn es das Couchtisch-Esstisch-Verwandlungs-Scharnier. Matthias Aaron spricht mir aus dem Herzen. New York, in der Stadt, in der man alles haben kann, muss man lernen zu verzichten. Weil: zu wenig Platz. Deswegen bringst du wichtige Sachen in den Storage, einen Lagerraum. Kostet wieder extra. Und da steckst du deine Bücher, Schallplatten und sonstige Hobbies in Kisten. Aaron Meshon ///what I love about New York is you can have a small life. Like, I don't think it's a place you go where you live big. It's a place you go when you live small. /// What would be a perfect New York? And it would be like, be like living in a one bedroom /// like living in like a nice, I'm a big sucker for those like art deco, little apartment buildings living in like a one bedroom, you know, nice place near a park. Sprecher 1: New York ist toll, wenn du einfach lebst. Es ist kein Ort wo du hingehst, um auf großem Fuß zu leben. In meinem perfekten New York hätte ich gerne eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Am liebsten Art Deco. Eine nette Wohnung direkt am Park. Erwin Alkohol Thomas Hier in New York träumt man gerne groß. Und dazu gehört: nicht aufgeben und im Notfall sich selbst immer wieder neu erfinden. Das kann mit den kleinsten Dingen anfangen. Erwin Schröttner Ich habe im Cafe Katja vorne ein, ein ganz großes Fenster, was ich aufmachen kann. Und dann haben wir dürfen Alkohol verkaufen. Das war ja gewaltig - in Amerika ist ja so, die sind ja alle so gegen Alkohol. Du musst du aufpassen, wo du trinkst, du darfst draußen nichts trinken. Es ist nicht so wie in Europa, wo du überall trinken kannst. Jetzt haben sie dürfen Getränke kaufen und auf dem Gehweg trinken. Und ja, ich hab sofort eine Frozen Machine gekauft, so eine Eismaschine gekauft, wo gefrorene Getränk gemacht. Direkt im Fenster dort hingestellt und gleichmal Margarita gemacht und alkoholische Getränke. Na, das war ein Geschäft. Ich habe oft mehr Geld gemacht in einem Tag mit Margarita alleine, als ich das ganze Restaurant offen hätte. Catherine Office Thomas (Tape) Broadway Nummer 1627, das ist die Adresse, nach der ich jetzt suche. Ich bin ein bisschen spät dran. Ich bin mit dem Fahrrad gekommen, aus Brooklyn, weil ich bin noch soweit, dass ich wieder bereit bin U-Bahn zu fahren. Gut, also jetzt mal gucken, wo hier das Theater ist. Hi Catherine! How are you? Thomas Catherine Russell hat überraschend gute Laune, als ich sie treffe. Matthias Obwohl ihr Theater ja jetzt auch schon seit März 2020 zu ist. Du warst gerade dort im Januar, also knapp ein Jahr später. Sie hat also extra für dich aufgeschlossen? Thomas Hab ich auch gedacht. Aber weit gefehlt: Catherine Russell: (Schritte…) So yes this is my um massive office, that I share with three other people… Thomas (auf O-Ton) Sie hat ein winziges, fensterloses Büro im Theater. Und sie ist jeden Tag hier und arbeitet. Catherine Russell: If anything the break has made me realize how much I love doing it. Not that I ever really questioned that. I felt happy every single night before I went on stage. Even when terrible things were happening in my life, I felt joy at going on stage and sharing a room with people, telling a story with my fellow actors and with the audience. Sprecherin 2: Die Schließung hat mir bewusst gemacht, wie sehr ich es liebe. Nicht, dass ich jemals daran gezweifelt hätte. Jeden einzelnen Abend bin ich mit Freude auf die Bühne gegangen. Selbst wenn etwas schreckliches in meinem Leben passiert ist, hat es mir Spaß gemacht, zusammen mit den anderen Schauspielern und dem Publikum eine Geschichte zu erzählen. Thomas Deshalb setzt Catherine Russell alles daran, diese Freude wieder spüren zu können. Sie hat im Sommer 2020 einen Kredit aufgenommen, um das Lüftungssystem aufzurüsten. Damit will sie sämtliche Krankheitserreger im Saal zunichte machen. Catherine Russell: I'm working so hard to get my theaters open because I feel very strongly that they are safe If I didn't feel that it would be safe to open here I would not open. I'm sad that so many theaters are shuttered, but I'm doing my part to try to get things reopened. Trying to open here. I mean, I could walk around feeling depressed or I could do what I can, which is what I'm doing. Sprecherin 2: Ich arbeite hart daran, dass ich mein Theater wieder aufmachen kann. Meiner Meinung nach ist das auch sicher. Wenn dem nicht so wäre, würde ich niemals aufmachen. Es ist doch traurig, dass all die Theater dicht sind. Statt jetzt in eine Depression zu fallen, arbeite ich dagegen an, so gut ich kann. Erwin Politik Andrew Cuomo Good morning! Pleasure to be back in New York City. New York City, we have new problems. Restaurant Atmo Erwin Schröttner Eigentlich wollte ich die Politik nicht reinbringen. Ich bin da neutral. Aber ich muss sagen, wir haben jetzt nicht die zwei besten da in der Politik, den Bürgermeister und nicht den Governor. Bill de Blasio I wanna make very clear: We cannot go ahead at this point in time with indoor dining in New York City. Look, even a week ago, honestly, I was hopeful we could. But the news we have gotten from around the country gets worse and worse all the time. Erwin Schröttner Dann hat es wieder geheißen, wir dürfen das Restaurant drinnen 50 Prozent aufsperren. Die haben sich alle gefreut und irgendwie alle wieder eingestellt. Lebensmittel eingekauft, zum Kochen angefangen. In einem Restaurant und kannst du nicht heute einkaufen und morgen aufsperren. Du musst die ganzen Soßen machen. Du musst alles vorbereiten, das Fleisch schneiden, das dauert eine Woche. Für mein Restaurant, das sind sicher zehn, 15.000 Dollar, was ich da einkaufen muss. Andrew Cuomo Phase 3 dining we are going to postpone and it's going to be postponed until the facts change and it is prudent to open Sprecher 2: Wir werden die Lockerungen für Restaurants verschieben, bis sich die Faktenlage ändert. Erwin Schröttner Einen Tag bevor sie aufgemacht haben, haben Sie gesagt: Nein, die Zahlen sind noch zu hoch. Wir bleiben noch immer geschlossen. Catherine Russell After a few months of realizing that theaters were not going to be allowed to open along with bars and restaurants, even though we were closed with the bars and the restaurants, I organized a lawsuit with other small venues and have been very actively pursuing legal paths I can take to sue governor Cuomo, New York state and New York City and and mayor de Blasio for the right to open small venues. Sprecherin 2: Als nach ein paar Monaten Restaurants und Bars wieder aufmachen durften, wurde uns das nicht erlaubt. Obwohl wir ja gleichzeitig mit ihnen zugemacht wurden. Deswegen klage ich jetzt zusammen mit anderen kleinen Bühnen gegen gegen den Bundesstaat New York und Gouverneur Cuomo, gegen die Stadt und Bürgermeister De Blasio. Thomas Catherine ist sauer, dass sie ihr Theater an eine Kirche vermieten darf, die dort sonntags Gottesdienst feiert. Aber ein Theaterstück aufführen ist verboten. Matthias Okay, das klingt wirklich widersprüchlich. Thomas Also kämpft sie, liest juristische Fachtexte, schreibt Stellungnahmen. Hatte sie denn durch den Lockdown endlich auch mal Zeit für Urlaub? Catherine Russell: (Thomas: So you still haven't gone on a vacation?) No. No! No, no, no, no, no. I'm here getting my freaking theaters open. Are you kidding? Thomas Die kann nicht aufhören. Der Vorhang muss endlich wieder aufgehen. Thomas (Tape) Ich fahre gerade über die Brooklyn Bridge, von Brooklyn Richtung Manhattan. Sitze zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder in einem Taxi. Ja, und ich bin gerade auf dem Weg in den Wochenendurlaub, denn uns ist zuhause dermaßen die Decke auf den Kopf gefallen, dass wir uns mal für ein Wochenende in ein Hotel in Manhattan einquartieren und mal Touristen spielen. Matthias Deine Sehnsucht war so groß, dass du mit deinem Freund Urlaub auf der anderen Seite des East River gemacht hast? Thomas Ich hatte Brooklyn wirklich Monate nicht verlassen… Das war unser verzweifelter Versuch, überhaupt mal wieder zu spüren, dass wir in New York City sind. Matthias Ohne die ganze Kultur gibt’s ja eigentlich überhaupt keinen Grund nach Manhattan zu fahren. Ich war nur dort um mir diese gespenstische Leere anzuschauen. Thomas Die Leere war schon erschütternd. Andererseits hat dieses Wochenende wirklich gut getan. Das Beste war, dass wir im Museum of Modern Art waren. Das Moma. Das hatte nämlich geöffnet im Oktober, und da einen halben Tag durch zu laufen, das hat sich angefühlt wie früher. Da konnte ich zum ersten Mal diese Pandemiesituation vergessen. Musik Break Akt 4 Bill de Blasio Unfortunately, some of the bad news today. Unfortunately, we have seen our revenue trail off yet again. We had previously told New Yorkers that we had lost 9 billion in revenue. 9 billion, as a result of Covid. Unfortunately, we can now update that number and tell you that revenue loss will be at least 10.5 billion. That's a staggering number. Sprecher 1: Schlechte Nachrichten: Leider gehen unsere Einnahmen weiter zurück. Bisher sind wir von 9 Milliarden Dollar Einnahmeverlusten wegen Covid ausgegangen. Leider gibt es ein Update für diese Schätzung und ich kann Ihnen sagen, dass der Rückgang mindestens 10,5 Milliarden betragen wird. Eine schwindelerregende Zahl. Pix11 (unübersetzt) It's the end of an era. Another New York institution shutting its doors. Century 21 announced it will file for bankruptcy and close all of its remaining stores. Matthias Auch große Läden haben aufgegeben. Century 21 zum Beispiel, das Outlet-Kaufhaus, in dem man immer viele deutsche Touristen getroffen hat, hat auch dicht gemacht. CBS (unübersetzt) More than a business, Century 21 has been an institution, woven into the fabric of neighborhoods, attracting tourists, celebrities and locals. Thomas Neben den Großen, verschwinden auch kleine Familienunternehmen. Das merk ich auch in meiner Nachbarschaft. Bei einigen meiner Lieblingsrestaurants, Meme’s Diner oder Glady’s oder Burger Bistro, da wollte ich Essen bestellen. Aber die gibt’s nicht mehr. Matthias Wenn so ein Laden schließt, verlieren gleich mal 15 Leute ihre Arbeit. Mehr als eine halbe Million Jobs sind im Covid-Jahr in NYC verschwunden. Wie sollen diese Leute ihre Miete bezahlen? Thomas Es könnte gut sein, dass für New York das Schlimmste erst noch kommt. Akt 5 Lynette Battle I'm working on for Valentine's day with other BIDs we were talking about, well, what I want to do is work put together uh a lovers package um for reads from a retailer, a baker, um kinda thing... Thomas (auf O-Ton) Januar 2021. Lynette Battle startet optimistisch ins neue Jahr. Sie versucht, Shops in ihrem Viertel wieder auf die Beine zu helfen. Wie hier in diesem Tee-Geschäft. Lynette Battle I wanted to talk to you guys about it like, do four different kinds of packages and you know spread love. It's the Brooklyn way kind of thing… Thomas Als Chefin eines Förderprogramms für den Stadtteil will Lynette Battle verschiedene Händler vernetzen. Ihr liegt viel daran, weil sie hier im Herzen von Brooklyn, in Bedford-Stuyvesant aufgewachsen ist Lynette Battle Right now we're doing an assessment for the city in regards to vacancies. Before the pandemic we had some of the lowest numbers in vacancies throughout the city. Right now we're at 30% and we're not finished doing the assessment. Sprecherin 2: Wir erheben gerade, wie viele Geschäfte leer stehen. Vor der Pandemie hatten wir mit den geringsten Leerstand der Stadt. Jetzt sind wir bei 30 Prozent, aber die Erhebung läuft noch. Thomas Typisch New Yorkerin will sie aber lieber über positive Dinge reden. Lynette Battle Here's a good news story: We have a business of three young African-American men, who even during the pandemic have found a way to open a business and they're doing well. Thomas Sie zeigt mir einen Laden, den drei Afroamerikaner während der Pandemie eröffnet haben. Lynette Battle (Thomas: Hey, I'm Thomas) Thomas, this is AJ. AJ So these are our bowls right here. So we have our classic acai bowl, which is like a super fruit, right? High in antioxidants, high in nutrients. That is the number one selling product that we have. Sprecher 2: Wir bieten hier unsere Bowls an. Der Klassiker: die Acai-Bowl. Das ist eine Superfrucht, reich an Antioxidantien und Nährstoffen. Unser Bestseller. Thomas Diese Bowls sind eine Mischung aus Obstsalat, Müsli und Smoothie. Ziemlich außergewöhnlich in dieser Gegend. AJ COVID affected the Black and Brown community very deeply. We lost a lot of people in our community, when the pandemic hit that had underlying issues due to poor health, due to the things that we put in our bodies due to the way that we eat, the way that we drink, you know, once you have poor health and then a pandemic happens. It was just a. Uh, it was just a big mess. Sprecher 2: Covid hat die Schwarze und die lateinamerikanische Community besonders stark betroffen. Wir haben viele Leute verloren. Das liegt an unserem schlechten Gesundheitszustand, daran was wir essen und trinken. Deswegen konnte die Pandemie hier so wüten. Thomas AJ sieht sich als Teil des Wiederaufbaus der Community. AJ I think that the rejoice after the sorrow is going to be beautiful. Sprecher 2: Wenn all der Kummer hinter uns liegt, wird die Freude umso größer sein. Thomas Das fühlt sich echt mal richtig gut an. Da hat jemand Hoffnung. In den vergangenen zwölf Monaten bin ich schon immer wieder mal mit Weltuntergangsstimmung durch die Stadt gelaufen. Aber jetzt: Neuanfang. Das wird zum vorherrschenden Gefühl in New York. Matthias Ohne zu vergessen, was Covid angerichtet hat. Bill de Blasio The day we lost our first new yorker to covid was march 14th 2020. next march 14th 2021 will be a day of remembrance in new york city. we need to recognize 25 000 of our fellow new yorkers gone. so many we lost were victims of the disparities and inequality in our society so many people we lost had never gotten enough health care in their lives and didn't get their fair share no matter how hard they worked so many people we lost were victims of still too much discrimination and racism in our society. Sprecher 1: Am 14. März 2020 haben wir den ersten New Yorker an Covid verloren. Deshalb gedenken wir am 14. März 2021 aller 25.000 New Yorker Mitbürger, die von uns gegangen sind. Viele von ihnen sind der Ungleichheit in unserer Gesellschaft zum Opfer gefallen. Menschen, die nie in ihrem Leben eine vernünftige Gesundheitsversorgung bekommen haben, die nicht bekommen haben, was ihnen zustand, egal wie hart sie gearbeitet haben. Viele, die wir verloren haben, waren Opfer von Diskriminierung und Rassismus. Matthias Innerhalb eines Jahres hat sich einer von 14 New Yorkern infiziert oderwurde positiv getestet. Einer von 350 New Yorkern ist an Covid gestorben. Deborah Marton You know, in the beginning people were saying New York is over. No no it's not over, because most new Yorkers I want to say we love the city and we're just waiting for you know, to kind of reclaim it. Sprecherin 1 Am Anfang haben die Leute gesagt: Das war’s mit New York. Nein, das war es nicht! Denn die meisten New Yorker lieben die Stadt und wir warten nur darauf, sie uns zurückzuholen. Matthias Ist sie auf der Suche nach der verlorenen Stadt? Thomas Nein - sie freut sich auf die neu entstehende Stadt. Das ist übrigens Deborah Marton vom Van-Alen-Institut, eine Nonprofit-Organisation, die sich mit der Gestaltung des öffentlichen Raums beschäftigt. Sie hat sich gefreut zu sehen, dass die Stadt für’s Social Distancing viele Meilen Straßen gesperrt und zu Fußgängerzonen erklärt hat. Und dass Restaurants die Straßen erobert haben und Tische rausgestellt haben. Deborah Marton I do think that we will find that the life of the city and its public spaces will be more vibrant and um healthier after the pandemic, because we now see that giving over the public ground to cars is, the time has come for us to reclaim it for people. Sprecherin 1: Nach der Pandemie wird der öffentliche Raum umso lebendiger sein. Wir haben gemerkt, dass wir Autos zu viel Platz gegeben haben, jetzt holen die Menschen sich den zurück. OT Cuomo (Unübersetzt) People say, well, when are we going back to normal? You're not going back to normal. Life doesn't go backwards. Life goes forwards. Thomas In den Interviews für diese Sendung habe ich dieses eine Adjektiv immer wieder gehört: resilient. New Yorker sind widerstandsfähig. An diesem Mythos hält sich die Stadt fest. Catherine Russell I think the Broadway and off-Broadway community in New York is so resilient AJ We're New Yorkers and we're resilient. Matthias Das ist wie ein Mantra. Wellington Chen We survived the 1918 pandemic. We survived the Great Depression, the stock market crash of 1929. And we didn't recover until World War II. We went through Sandy, we went through 9/11. We’re still here. So it is my belief that Chinatown will still be here. Because as you can see the resiliency, the positive thinking that they are going to come out on the other end. In what shape and form that's a different question, right? Sprecher 2: Wir haben die Spanische Grippe von 1918 überlebt. Wir haben die Weltwirtschaftskrise überlebt, den Börsencrash und uns davon bis zum Zweiten Weltkrieg nicht erholt. Wir haben 9/11 durchgemacht und Hurricane Sandy. Wir sind immer noch da. Ich glaube fest daran, dass es Chinatown weiter geben wird. In welcher Form genau, das ist eine andere Frage. Erwin Schröttner Ich bin immer ein Optimist. Life always finds a way. New York always finds a way. Wahrscheinlich werden diese Leute, die jetzt weggezogen sind, nicht mehr zurück kommen. Aber die jüngere Generation wird wieder sich dort einnisten. Alle 20 Jahre ist es neu, 80er-Jahre, 60er-Jahre, 2000er Jahre, und jetzt ist 2020, und das wird wieder ganz neu, ganz modern und ganz interessant werden. Thomas (Tape) I'm wondering and I'm asking myself is it still worth it being here or maybe not? Thomas: Ist es es noch wert, in New York zu leben? Catherine Russell You don’t think It's going to get better soon? Thomas (Tape) Uh you know I thought that in March and April and May and June But at some point I was like I think there's going to be some lasting impact. Thomas: Im März, April, Mai, Juni habe ich auch noch geglaubt, dass es bald besser wird. Aber die Pandemie wird einen bleibenden Eindruck in New York hinterlassen. Catherine Russell It's going to be different, but I mean you're young! I have news for you buddy: I'm 65. Things are always going to be different. You've got to embrace change. Sprecherin 2: Anders wird es schon sein, aber Sie sind doch noch jung. Ich bin 65. Die Dinge verändern sich immer im Leben, Sie müssen das nur annehmen. Thomas (Tape) That's interesting that you say that. You have played the same role for 30 years. Thomas Das sagen ausgerechnet Sie, die seit mehr als 30 Jahren dieselbe Rolle spielen. Catherine Russell Yes because I like stability, I embrace change, but I've been able to carve out a way to keep certain things in my life stable /// I'm really looking forward to the first performance that I'm here on the stage. I'm going to, I'm going to meet that with joy. Even if there are, there'll probably be 50 people in the audience, cause we can only open at 25%. I will personally thank all 50 of those people and give a performance that's enriched with joy at being here and gratitude. Sprecherin 2: Genau weil ich das Beständige mag, lasse ich mich auf Veränderungen ein. Ich habe es immer geschafft, mir ein paar Dinge im Leben zu bewahren. Ich freue mich schon so auf die erste Vorstellung. Selbst wenn da nur 50 Leute im Publikum sitzen, weil wir ja sicher nur zu 25 Prozent öffnen dürfen. Aber ich werde allen 50 Zuschauern persönlich danken und eine Vorstellung geben, die vor Freude und Dankbarkeit nur so sprühen wird. Matthias Thomas, was wünschst du dir? Das wir uns wiedertreffen auf dieser Parkbank hier in Brooklyn? Wie soll’s weiter gehen? Thomas Ich würde mich jederzeit gerne wieder mit dir treffen, Matthias, aber worauf ich mich eigentlich richtig freue wäre, irgendwann wieder nach Deutschland reisen zu können. Durch den Lockdown hat sich dieses achte Jahr für mich in New York schon sehr lang angefühlt. Mein Zuhause ist hier, aber es hat sich schon auch so angefühlt, als würde ich hier festsitzen. Matthias Dort wo ich jetzt bin - Upstate New York - vermisse ich auch immer wieder mal die große Stadt. Gleichzeitig genieße ich es, dass ich nicht mehr, vielleicht so wie du, in ihren Fängen bin. Ich kann bestimmen wann ich sie sehen will und die ‘Fear of Missing out’ - die Angst etwas zu versäumen - habe ich nicht mehr. Atmo - Zugheulen Aaron Meshon (Stadtrundgang/ toller kleiner Ort) Do you want to go to the the river and back or something - it’s just a block and back. Sprecher 1: Möchtest du zum Fluss gehen - es ist nur ein kleines Stück. Matthias (Tape) yes, it’s a cute town… (unübersetzt) ATMO Aaron Meshon So every day at like right before sunset, a train comes through. Um, that's like, that's actually like one of the highlights of my day. Like the train is coming half an hour before sunset, and then it goes through the town. It goes right through the time /// so that train track to, uh, to civilization somewhere. Sprecher 1: Jeden Tag rollt der Güterzug durch den Ort. Das gehört zu meinen Highlights. Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang fährt der Zug durch - diese Bahnschienen sind meine Verbindung zur Zivilisation. Atmo Aaron Meshon You know, I want to show you, I found. A lot of times during the summer I would come here because it reminded me of New York, just this one thing. found this like sketchy train underpass, and I was like, Aw home. Sprecher 1: Ich muss dir was zeigen,. Im Sommer war ich oft hier, weil es mich so an New York erinnert. Es ist eine düstere Bahnunterführung. Das war wie Heimat. Matthias (Tape) Das ist hier so ein kleiner Tunnel...What does it remind you of? Aaron Meshon Oh, it just reminds me of there's graffiti and it's wet and the lights flickering, and it just reminds me that like, it's not the tow, it's not all tourists or perfect/// And, and, uh, I showed someone else from New York who had actually lost their apartment. In New York and I brought them here and he was like, this is awesome. So it was so it's just, it's imperfect. Sprecher 1: Das Graffiti an der Wand, dieses flackernde Neonlicht - das ist wie New York. Ein Gegensatz zu diesem idyllischen Touristenort. Ich habe das einem Freund aus New York gezeigt, der sein Apartment verloren hat. Er fand es großartig, weil es so unvollkommen ist. Musik Sprecherin 1 Fear of Losing New York Auf der Suche nach einer verschwundenen Stadt Feature von Thomas Reintjes und Matthias Röckl Es sprachen: Sigrid Burkholder, Simon Roden, David Vormweg, Merle Wasmuth und die Autoren Ton und Technik: Michael Morawietz und Christoph Schumacher Regie: Thomas Reintjes und Matthias Röckl Redaktion: Wolfgang Schiller Eine Produktion des Deutschlandfunks mit dem Südwestrundfunk 2021 Seite 2/31 1