COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport Jüdisches Leben in Brandenburg Autor Flemming, Axel Redaktion Stucke, Julius Sendung 16.04.2010 - 13.07 Uhr Länge Beitrag 19.50 Minuten Länge Sendung 20.54 Minuten -folgt Manuskript Beitrag- Manuskript Beitrag ATMO (Kaddisch) AUTOR Vier Männer sprechen das Kaddisch, das jüdische Totengebet. Einer von ihnen ist Gabriel Rodan, Überlebender des KZ-Außenlagers Lieberose im Süden Brandenburgs. Der Ungar war mit seiner Familie zuerst in Auschwitz - dann wurden sie hierher gebracht. Damals war er 14 Jahre alt. OT 01 (Rodan) "2400 ungarische Juden sind nach Lieberose gekommen. Jeden Tag sind wir gegangen zum Arbeiten, dort hat man gemacht solche große Fundamente, für die deutsche SS, militärische Kaserne. Jeden Tag Aufstehen um drei Uhr. Beim Zählappell stehen, bis fünf Uhr, halb Sechs. Dann gearbeitet bis sieben, acht Uhr abends." ATMO (Kaddisch) AUTOR Am Rand der früheren Kiesgrube liegt heute eine Grabstätte. Die Gemeinde Schenkendöbern hat das Areal - auf Bitten des Zentralrats der Juden in Deutschland - mit Mitteln der Landesregierung würdig gestaltet. Stelen der Erinnerung stehen dort, Tafeln informieren über die Geschichte: Das Lager Lieberose war 1943 als Außenlager des KZ Sachsenhausen errichtet worden. Als Anfang Februar 1945 die Rote Armee der Sowjetunion immer näher rückte, löste die SS das Lager auf. Sie ermordete 1342 kranke und gehunfähige KZ-Häftlinge, verscharrte sie in der Kiesgrube. Bei den meisten handelte es sich um jüdische Häftlinge aus Ungarn und Polen. Gabriel Rodan erinnert sich: OT 02 (Rodan) "Antreten, fünf in einer Reihe. Wer marschieren kann, der marschiere. Wer will nicht oder kann nicht, wird er hierbleiben. Leider diese Leute liegen jetzt hier." ATMO (Kaddisch) AUTOR Sie liegen erst seit vergangenem Jahr wieder hier. Zwar wurden schon 1958 die sterblichen Überreste von 12 und 1971 von weiteren 577 Opfern bei Lieberose gefunden. Die Staatssicherheit der DDR barg einen Teil der Toten, lagerte jedoch die Gebeine im Zuge der Ermittlungen nur ein. Jahre lang blieben so die Überreste ermordeter Juden bei der Stasi in Schuhkartons, in der Asservatenkammer der Bezirksverwaltung in Frankfurt (Oder). Die übrigen dort gefundenen Opfer wurden im Krematorium Forst verbrannt, ein Teil der Asche wurde in Lieberose bestattet, wo die DDR 1973 eine KZ-Gedenkstätte einrichtete. Horst Seferens von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten OT 03 (Seferens) "Also man muss ja sagen, dass im antifaschistischen Geschichtsbild der DDR die jüdischen nie im Vordergrund standen, sondern die politischen Widerstandskämpfer. Deswegen finden Sie überall in den KZ-Gedenkstätten auch in Lieberose an diesem Mahnmal auch den roten Winkel für die politischen Häftlinge, also die jüdischen Häftlinge haben nie im Fokus der Aufmerksamkeit gestanden. Damit ist sicherlich auch zu erklären, dass man wusste, dass sich hier bei den weitaus meisten der Toten um jüdische Tote handelte, dass man dies missachtet und auch weitgehend ignoriert hat." AUTOR Gabriel Rodan, der damals seine ganze Familie verloren hat, kann und will das nicht vergessen: OT 04 (Rodan) "Was möchte ich? Die Menschen sollen wachsam sein, so dass nie mehr passiert" ATMO (Kaddisch) OT 04 (Monika Nakath) "Die DDR hat sich ja nicht als Nachfolgestaat des dritten Reiches verstanden, sie hat dementsprechend auch die Ansprüche von jüdischen NS-Verfolgten nicht umgesetzt, insofern gab es nach 1990 nach der Wende einen großen Nachholbedarf, bei der Restitution von ehemals jüdischem Vermögen." AUTOR ... sagt Monika Nakath, sie hat eine Ausstellung über Juden in Brandenburg während der Zeit des Nationalsozialismus zusammengestellt, die derzeit in Lübben gezeigt wird; Titel: "Aktenkundig: Jude!" Thema der Ausstellung sind unter anderem die alltäglichen Erniedrigungen, denen Juden ausgesetzt waren. Kuratorin Nakath ist Abteilungsleiterin im brandenburgischen Landeshauptarchiv, dort verwaltet sie die Akten des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg: OT 05 (Nakath) "Diese Akten werden herangezogen insbesondere zur Klärung von offenen Vermögensfragen. ,verfolgungsbedingte Vermögensverluste', wie es im Amtsdeutsch heißt, von jüdischen Einwohnern in der Provinz Brandenburg. Aber nicht nur das. Wir haben in den letzten 10 Jahren insbesondere auch ganz massiv Anfragen von Nachfahren jüdischer Familien aus der Region." AUTOR Die Ausstellung dokumentiert, wie jüdische Mitbürger während des Nazi- Regimes erst schikaniert, dann vertrieben und schließlich ermordet wurden. Schon früh ergriffen viele gebildete Juden aus Brandenburg die Flucht: OT 06 (Nakath) "Also zunächst nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten haben sich jüdische Intellektuelle, die sich ja auch politisch betätigt haben, Sozialdemokraten, Kommunisten aber auch in anderen Parteien oder Vereinigungen organisierte Personen ins Ausland bewegt. Und das hängt eben damit zusammen, dass man sofort versucht hat, die politischen Parteien, zu verbieten. Und sie wurden also zunächst auch erstmal eigentlich politisch verfolgt." AUTOR Sehr bald nach der Machtergreifung errichteten die Nationalsozialisten sogenannte "Wilde Konzentrationslager", Arbeitslager, in denen das Töten anfangs noch nicht systematisch betrieben wurde. Eines der ersten "wilden Konzentrationslager" entstand in Oranienburg, nördlich von Berlin in einer alten Brauerei. OT 07 (Nakath) "Dort fanden sich jüdische Intellektuelle, die politisch aktiv waren, Reichstagsabgeordnete aus Berlin, Landtagsabgeordnete, Stadtverordnete sehr schnell wieder. Und denen ist zum Teil als Auflage gemacht worden, wenn sie entlassen werden wollen, sollen sie das Land verlassen und im Hintergrund haben zum Beispiel die Familien dann versucht, die Flucht, die Emigration, die Auswanderung vorzubereiten." AUTOR Monika Nakath ist derzeit dabei, eine Dokumentation zu erstellen, die über die Ausstellung hinaus geht. Dabei will sie auch auf Reaktionen und Fragen von Ausstellungsbesuchern eingehen: OT 08 (Nakath) "In der Regel geht es darum, man möchte sehr genau wissen, wie ist zum Beispiel diese Ausgrenzung erfolgt, Nach welchem Schema. Und die Erschütterung ist eigentlich immer darüber vorhanden, dass es so normal ablief. Dass eben auch nicht nur die Verwaltung, sondern auch der normale Nachbar mit beteiligt war, Und dann kommt schon die Frage: wie sah das in meiner Familie aus, wie wird es konkret?" AUTOR Offen antisemitische Äußerungen zur Ausstellung gab es nicht, sagt Monika Nakath, allerdings Einträge im Gästebuch wie ,60 Jahre Aufarbeitung - nun reicht es bald!'. Und an ein paar Orten, an denen die Ausstellungsmacher Ärger von örtlichen Neonazis befürchteten, wurden keine Originale, sondern nur Kopien gezeigt. Viele Schulklassen besuchen die Ausstellung, Lehrerinnen und Lehrer nutzen sie, um den Geschichtsunterricht anschaulicher zu machen - und um zu verdeutlichen: Der Faschismus war überall in Deutschland, auch in Brandenburg. ATMO (Straße) AUTOR Das jüdische Leben in Brandenburg haben die Nationalsozialisten ausgelöscht - fast. Mittlerweile gibt es wieder eine jüdische Gemeinde Potsdam, dort, wo ein Teil der alten Mitte neu entsteht. Den ehemaligen Marstall im Rücken, beginnen rechterhand gerade die Bauarbeiten für den neuen Landtag in der Gestalt des alten Stadtschlosses. Den Blick geradeaus gerichtet steht der Besucher vor dem Gebäude Schlossstraße Nummer eins, einem grauen Platten- Zweckbau. ATMO (Treppenhaus) AUTOR Neben der Bewährungshilfe und einem Verein zum Täter-Opfer-Ausgleich, dem Diakonischen Werk und der Tiertafel ist dort auch die jüdische Gemeinde untergebracht; schmucklos im ersten Stock. Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender ist Mykhaylo Tkach, im Dezember 2001 zugewandert aus der Ukraine: OT 09 (Tkach) "In der Gemeinde wir haben jetzt nur ein Mitglied geboren in Deutschland, früher Mitglied der jüdischen Gemeinde in Köln. Jetzt sie arbeitet in Potsdam und Berlin, darum wir haben schon eine deutsche Jüdin. Alle andere 373 Mitglieder kommen aus ehemalige Sowjetunion, aus verschiedene Länder Ukraine, Weißrussland, Russland, Moldawien Kasachstan. Und so weiter." AUTOR Die Umgangssprache in der Gemeinde ist deshalb russisch. Im Internetauftritt, in der Gemeindezeitung "Aleph" und in den Mitteilungen am schwarzen Brett im Flur liest man überwiegend kyrillische Buchstaben. OT 10 (Tkach) "Aber wir haben in der Gemeinde für die alten Menschen Deutsch- Sprachkurs in drei Gruppen. Das ist schon viele Jahr. Und die junge unserer Mitglieder, die Kinder, die sprechen sehr gut deutsch. Und auch wollen die russische Sprache nicht vergessen. Darum wir haben eine Sonntagsschule und jetzt haben wir auch die Möglichkeit, die hebräische Sprache." AUTOR Sprache und Integration stehen im Mittelpunkt der praktischen Arbeit. Das hat nur am Rande etwas mit Religion zu tun, die Aufgabe der Gemeinde ist sowieso nicht nur eine rein religiöse; die Mitglieder wünschen sich eine kulturelle und soziale Begegnungsstätte. Viele müssen ihre Religion hier von Neuem lernen - oder sogar - zum ersten Mal: OT 11 (Tkach) "Die Religion, das ist eine erste und wichtigste Teil in unserem Leben. Juden - das ist Religion. In ehemalige Sowjetunion wir waren Juden, aber das ist eine Nationalität. Und jetzt wir haben einige alte Mitglieder, für uns wie ein Beispiel, wie weiter wir könne zu der jüdische Religion kommen, zu der jüdischen Geschichte kommen, und unser jüdisches Leben etwas anders stellen." AUTOR Im Land Brandenburg gibt es - nach Angaben des Zentralrates der Juden in Deutschland - mittlerweile wieder sieben Gemeinden mit rund 1.300 Mitgliedern, in Brandenburg (Havel), Frankfurt (Oder), Cottbus, Oranienburg, Königs-Wusterhausen und im Landkreis Barnim. Die Gemeinde in Potsdam ist die größte, und orthodox ausgerichtet. Liberaleres Gedankengut pflegt man im Abraham-Geiger-Kolleg, angegliedert an die Religionswissenschaften der Universität Potsdam - als sogenanntes An-Institut - organisatorisch sowie rechtlich eine eigenständige Forschungseinrichtung. Das Kolleg bildet Rabbiner und Kantoren aus. Rektor Walter Homolka, der auch Vizepräsident des Weltverbandes der liberalen Juden ist: OT 12 (Homolka) "Als die Frage anstand, und das ist vor etwa 11 Jahren gewesen, wie wir die Rabbinerausbildung in Deutschland aufbauen, da hat sich in der Tat herausgestellt, dass die jüdischen Studien in Potsdam eigentlich die besten Voraussetzungen geboten haben. Und man hat auch von Seiten der Universität auch eine gewisse Offenheit gehabt, das so zu entwickeln. Es wurde dann eine Stiftungsprofessur für Talmud und rabbinische Studien eingerichtet, die mittlerweile vom Land übernommen wurden und wir haben in den letzten zehn Jahren hier ein sehr stabiles Gebäude errichten können der Kooperation. Ich glaube, das ist sehr gelungen und das zeigt ja auch das internationale Renommee, dass wir mittlerweile hier für Brandenburg entwickelt haben." AUTOR Hier werden nicht nur Studierende an die Wissenschaft herangeführt und die Tradition kritisch betrachtet, hier werden auch jüdischen Studien gleich verbunden mit einem konkreten Berufsbild. Der Namensgeber des Kollegs, Rabbiner Abraham Geiger, sagte 1836: "die Emanzipation der Juden in Deutschland wird erst dann vollendet sein, wenn auch an der deutschen Hochschule die geistliche Ausbildung der Juden stattfinden kann." Das scheint nun der Fall, und das Kolleg wirkt damit weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus: OT 13 (Homolka) "Und damit leisten wir auch einen Beitrag dafür, dass ein modernes Deutschlandbild in der jüdischen Weltgemeinschaft transportiert wird. Und ich denke, das ist auch im Sinne derjenigen, die uns finanzieren, das ist ja neben dem Land Brandenburg die Kultusministerkonferenz; also alle 16 Bundesländer und der Bund. Als eine der wichtigen Säulen." AUTOR Die jüdischen Studien in Potsdam sind zwar das größte judaistische Zentrum in ganz Europa, dennoch gibt es hier kein Massenstudium. Gegenwärtig gibt es etwa 400 Studierende, verteilt auf fünf Jahre des kostenfreien Bachelor- und Master-Studiums. Nur 30 von ihnen sind für das geistliche Amt Rabbiner eingeschrieben. Sie erhalten ein Stipendium des Ernst-Ludwig Ehrlich-Studienwerks von 750 Euro im Monat. Dafür ist der volle Einsatz gefragt, nicht nur Studium, sondern auch Praxis in den Gemeinden, sagt Rabbiner Walter Homolka. OT 14 (Homolka) "Uns ist jedoch wichtig als Rabbiner Menschen auszubilden, die in ganz Europa tätig sein können und die also ein spezifisch europäisches Bild in das Rabbineramt einbringen. Dazu gehört eine große Ausrichtung auf philosophisch-historische Fächer und eine solide Kenntnis der Texte aus den verschiedenen hebräischen Epochen. Das unterscheidet uns durchaus von anderen Rabbinerseminaren, wo praktische und andere Fächer größere Betonung erfahren. Aber das zeichnet ja überhaupt Deutschland aus, eine gewisse Theorielastigkeit, weil wir eben davon ausgehen, nur mit einer soliden Theorie kann man eben auch die Praxis gut gestalten." AUTOR Deshalb werden die Studierenden auch in der ersten berufspraktischen Phase als Rabbiner nicht ganz allein gelassen, sondern noch zwei Jahre nach dem Abschluss weiter begleitet. Brandenburg beansprucht für sich eine Tradition der Toleranz - schon Friedrich der Große, der alte Fritz, proklamierte, hier könne jeder nach seiner Façon selig werden. Allerdings diskriminierte auch er die Juden: OT 15 (Homolka) "Also weder war Preußen das große Land der Toleranz, das wissen die Juden am allerbesten, die ja für ihre Duldung ständig aus der preußischen Porzellanmanufaktur ständig zweitklassige Porzellanteile erwerben mussten; und auch dieser Hintergrund des Junkertums und des Säbelrasselns, das ja auch mit Potsdam verbunden ist, ist nicht das Hervorstechende. Brandenburg ist keine Hochburg der Religionen, aber es ist ein idealer Nährboden so etwas zu entwickeln und wir freuen uns sehr, dass wir in Brandenburg diese Möglichkeit hatten; eigentlich eine ideale Heimat für unsere Einrichtung." AUTOR Auch der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde Potsdam, Mykhaylo Tkach bezieht sich lieber auf die Jetzt-Zeit und blickt lieber nach vorne als auf die Vergangenheit: OT 16 (Tkach) "Deutschland kann nicht vergessen. Aber wir können nicht bleiben- jedes Tag bleiben - bei dieser Geschichte. Wir müssen zusammen bauen unsere Leben, etwas anders aber das was war, die Zeit des Faschismus und des Holocaust, das muss sein wie ein großeß Denkmal. unsere Ziel für Deutsche, für Juden: Das Nicht-Vergessen!" ATMO (Straße) AUTOR Deshalb hat die Gemeinde große Pläne für die Landeshauptstadt. "Potsdam baut hier eine neue Synagoge" steht außen an dem Plattenbau in der Schlossstraße 1 auf einem blauen Transparent. Das Projekt ist umstritten. Der Historiker Julius Schoeps hat sich grundsätzlich gegen den Bau neuer Synagogen in Brandenburg ausgesprochen. "Es ist unsinnig, an allen Endpunkten der S-Bahn Synagogengemeinden ins Leben zu rufen und neue jüdische Gotteshäuser zu bauen, während in Berlin Synagogen leer stehen", argumentiert der Direktor des Moses-Mendelssohn-Zentrums. Mykhaylo Tkach entgegnet ungerührt: OT 17 (Tkach) "Wir sehen, dass wir ein wichtiges Gebäude das bekommt ihren Ort in Stadtmitte. Darum das was gehört zum neuen Bau das muss sein gemacht wie eine Teil des architektonischen Gebiet in Stadtmitte. Das ist ein Gebäude, die kann im Rahmen unserem Statut realisieren alle unsere Ziele. Religiöse, kulturelle Integration, sozial, weil viele unserer Mitglieder alte Menschen, sie brauchen unsere Hilfe Wir müssen das machen Wer kann das machen ohne uns." AUTOR Zuerst begründeten die Einwanderer aus Osteuropa die jüdische Tradition in Ostdeutschland zwar neu. Aber die Zahl der so genannten Kontingentflüchtlinge aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion sinkt rapide und zusätzlich verliert das Bundesland jüdische Einwohner, weil sie in große Städte abwandern; die findet man im dünn besiedelten Brandenburg eher selten. Historiker Schoeps ist deshalb dafür, die jüdischen Gemeinden von Brandenburg und Berlin zu einem gemeinsamen Landesverband zusammenzulegen; nach dem Vorbild der evangelischen Kirche. ATMO (Gebet) AUTOR Aber die Synagogen-Planung für Potsdam läuft, und die Gemeinde ist froh, wenn sie sich in der Zukunft nicht mehr wie bisher im kargen Raum 143 des Plattenbaus treffen muss. Das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam fördern längst den Neubau für die zum Zentralrat gehörende Einheitsgemeinde im Stadtzentrum. Das erregt auch Neider: die streng orthodoxe sogenannte gesetzestreue Gemeinde fordert deshalb auch für sich, eine eigenen Synagoge mit öffentlichen Mitteln zu fördern. OT 18 (Tkach) "Wie kann man sagen: zwei Juden, drei Meinungen!" -ENDE- 1