KULTUR UND GESELLSCHAFT Reihe : LITERATUR Titel der Sendung : Trieb und Feder. Schlechter Sex im deutschsprachigen Roman AutorIn : Johanna Straub und Daniela Plügge Redakteurin : Barbara Wahlster Sendetermin : 11.12. 2011 Regie : Clarisse Cossais Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Jede Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in den §§ 45 bis 63 Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig (c) Deutschlandradio Deutschlandradio Kultur Funkhaus Berlin Hans-Rosenthal-Platz 10825 Berlin Telefon (030) 8503-0 Trieb und Feder Schlechter Sex im deutschsprachigen Roman Ein Feature von Johanna Straub und Daniela Plügge Deutschlandradio Kultur: 11.12.2011 Redaktion: Barbara Wahlster MUSIK Paape: "Pray" ERZÄHLERIN (Musik unterlegt) Hallo... Denken Sie jetzt nicht an Sex. Nicht so... - bildlich. Wir wollen nicht in Stimmung kommen. Wir wollen wissen, wie's geht. Schreiben über Sex. Wie es denn gemacht wird. In der Literatur. ZITATOR Also drehte sie ihn sanft auf den Rücken und öffnete sein Nachthemd. Der vertraute Geruch seines abgearbeiteten Körpers, vermischt mit dem von frisch gefällten Bäumen, drang ihr entgegen. Sie küsste ihn und versuchte, ihn von seinen finsteren Gedanken abzulenken, indem sie ihre Zungenspitze um seinen Bauchnabel kreisen ließ. Warum sie darauf gekommen war, wusste sie nicht. ERZÄHLERIN Was sind so die Tricks. O-TON BOROWIAK BOR_1 Der Mann kommt nie? Ist das so? ERZÄHLERIN Wir gehen systematisch vor. ZITATOR Und sie bäumte sich auf und wurde von der lebendigen Erlösung ergriffen, sie gab einen spitzen, kurzen Schrei von sich und löste sich auf, war ein versinkendes Schlachtschiff, eine brennende Kathedrale, eine berstende Glocke am Meeresgrund - auf seiner Brust kam sie zur Ruhe, langsamer und langsamer werdend, schnaufend, atmend. Vor Erleichterung brach sie in Tränen aus. ERZÄHLERIN Was guter, was schlechter Sex ist, wissen nur Sie. - Klar. Ein paar Tipps hätten wir aber doch... ZITATOR Küß mich, noch einmal, flüstert sie. Seltsam, denke ich, dass wir lebendig sind. Und dann küssen wir uns tatsächlich, und ich versuche, alles wiedergutzumachen. Ihr Atem atmet in mich hinein. O-TON BOROWIAK BOR_2 Warum geht das so schief. ERZÄHLERIN Simon Borowiak. Autor von "Schade um den schönen Sex" - ein Buch, in dem gar keine Sexstelle vorkommt. O-TON BOROWIAK BOR_3 Also, es kommt mir vor wie ein paar Floskeln in tausend Varianten. Er atmet nur flach und ohne jedes Geräusch oder er atmet ganz viel, oder er atmet sie ein oder sie atmet ihn ein. So. So viel zum Thema Atmen. Und dann immer wo wer irgendwie gerade seine Körperteile hat. Ihre Nase an seiner Brust, seine Brieftasche an seinem Geschlecht oder weiß der Deibel. Ach, da bäumt sich schon wieder jemand auf. Diesmal nur den Po. Und zwar von ihm weg. Gott, ist das lahm. ZITATOR Onkel fickte (drüberlegen: PEEP) gut, Karl fickte (drüberlegen: PEEP) gut, Susanne auch, auch oma konnte bestens ficken (drüberlegen: PEEP), tante, papa, mama, urgroßvater auch und ururoma, und die enkel, neffen, verwandten auch. ERZÄHLERIN Schlechter Sex im Roman.... ZITATOR Bei peter hatte es sich dann ausgefickt (drüberlegen: PEEP), bei Peter war sense. Peter fand ficken (drüberlegen: PEEP) affig. ERZÄHLERIN ... muss einfach nicht sein. Beziehungsweise schlecht geschriebene Sexszenen. O-TON BOROWIAK BOR_4 Ist klar, das wird in jedem Roman vorkommen. Dass man ein oder zwei Sätze Minimum findet, wo man sagen kann, kann der Kerl überhaupt schreiben? ERZÄHLERIN Eine schlecht geschriebene Sex-Szene versaut natürlich nicht das Buch. Da sind wir uns einig. ZITATOR Dann stehen wir aufrecht, und mein Hinterkopf prallt gegen die Wand, und ich trage ihr Gewicht ganz auf mir, und der Raum um uns zerfällt und setzt sich neu zusammen. ERZÄHLERIN Und natürlich der Kontext. Im Kontext des Buches kann eine Sex-Szene absichtlich schlecht sein. Es kommt ganz auf die Erzählperspektive an. ZITATOR Ihre Erregung wies weniger merkliche Spuren auf als meine, ein paar peinigende Sekunden lang drückte fast ihr ganzes Gewicht auf einen einzigen Punkt, bis sie mir endlich, Zentimeter für Zentimeter, näher kam, ich sah noch, wie sie sich vor Schmerz auf die Lippen biss, und auch ich krallte meine Hände fest in die Überdecke, um nicht aufzuschreien. ERZÄHLERIN Das kann man so stehen lassen. Man kann's aber auch machen wie die Briten. Die sehen genau hin. Die legen den Finger in die Wunde. MUSIK "Pray" ERZÄHLERIN Die verleihen den "Bad Sex in Fiction Award". MUSIK "Pray" ERZÄHLERIN Eine Auszeichnung!, für die schlechteste Sex-Stelle in einem Roman. Seit 1993. Können sich alljährlich renommierte Autoren und Autorinnen im Rahmen einer schönen Zeremonie eine semiabstrakte Skulptur abholen. Fürs Vermasseln! MUSIK "Pray" ERZÄHLERIN "Um", wie sie behaupten, "die Aufmerksamkeit auf die kruden, geschmacklosen, oft nachlässig geschriebenen und redundanten sexuellen Passagen in modernen Romanen zu lenken, um solche künftig zu verhindern". ZITATORIN "Wie ein Schmetterlingskundler, der ein grobhäutiges Insekt mit einer schon abgestumpften Nadel aufsteckt, fickte (drüberlegen: PEEP) er sich in sie hinein." ERZÄHLERIN Die Briten spießen Stellen auf. Wie ein Insekt. O-TON MORITZ MOR_1 Ich find das ganz großartig, weil es ist ein Verfahren, was einfach ästhetische Maßstäbe auch noch mal offen legt, es zwingt darüber nachzudenken, wie gehen wir mit solchen in Anführungszeichen heiklen Themen um, wie geht die Literatur damit um, und man kann an diesen Stellen wunderbar untersuchen, wie machen es Autoren, wie versuchen sie, dieses Thema unterzubringen, und wo sind die Missgriffe eventuell vorhanden, man kann da doch wunderbar darüber streiten. ERZÄHLERIN Dr. Rainer Moritz. Autor. Lektor. Kritiker. Leiter des Literaturhauses Hamburg. O-TON MORITZ MOR_2 Natürlich hat man auch gelegentlich ein bisschen Häme dabei, wenn man sieht, wie auch Autoren wie Jonathan Franzen, also vom Feuilleton hoch gelobte Autoren da, wenn man da mal ein bisschen näher draufschaut, sozusagen das Ganze heranzoomt, merkt, die kochen auch nur mit Wasser. ZITATOR Eines Nachmittags wurde Connies erregte Klitoris, ihrer Beschreibung zufolge volle zwanzig Zentimeter lang, ein hervorstehender Stift der Zärtlichkeit, mit dem sie sanft die Lippen seines Penis teilte und sich bis zum Sockel seines Schafts hineinzog. An einem anderen Tag beschrieb Joey, auf ihr Drängen hin, die glatte warme Reinheit ihrer Würste, die, als sie aus ihrem Anus glitten und in seinen offenen Mund fielen - schließlich waren es ja nur Wörter - , wie vorzügliche dunkle Schokolade schmeckten. GERÄUSCH Stöhnt (wie angeschlagen) ERZÄHLERIN Dafür hat Jonathan Franzen den "Bad Sex in Fiction Award" dann doch nicht gekriegt. Er stand 2010 nur auf der Nominierungsliste. Gewonnen hat Rowan Somerville, der sich den Schmetterlingskundler ausgedacht hatte und den Preis - eine semi-abstrakte Skulptur -mit demonstrativer Freude und den Worten entgegen genommen hat: ZITATOR "Es gibt nichts Englischeres als schlechten Sex und so möchte ich mich im Namen der ganzen Nation bedanken." ERZÄHLERIN Die Briten machen sich einen Spaß. - Wir sind in Deutschland. Wir machen ernst. ZITATOR Ich war außer Übung und fand, als sie meinen Rücken an die Wand drückte und ihre Lippen auf meinen Mund, die Luft zum Atmen nicht mehr. O-TON MORITZ MOR_3 Ich glaube immer, Sexstellen sind immer ein gutes Kriterium, gute und schlechte Bücher voneinander zu unterscheiden. ERZÄHLERIN Wir klären auf. Was macht Sexstellen schlecht. O-TON VINKEN VIN_1 Ich würde sagen schlecht über Sex zu schreiben, ist kitschig über Sex zu schreiben und kitschig heißt das bürgerliche Phantasma eigentlich, was nicht ein Liebes-Phantasma ist, sondern was eigentlich eher ein Paar-Phantasma ist - dieses Paarphantasma zu transportieren. ERZÄHLERIN Professor Barbara Vinken, Literaturwissenschaftlerin. O-TON VINKEN VIN_2 "Sie bäumte sich auf und wurde von der lebendigen Erlösung ergriffen. Sie gab einen spitzen kurzen Schrei von sich und löste sich auf - Wortwiederholung - Erlösung, war ein versinkendes Schlachtschiff, eine brennende Kathedrale, eine berstende Glocke am Meeresgrund." - Groteske Überhäufung von Bildern. Und alles Bilder die sowieso überhaupt nicht sehr merkwürdig zusammenpassen mit Wasser und Feuer und keine Ahnung. Kathedrale, Mittelalter. Alles sehr kitschig, "auf seiner Brust kam sie zur Ruhe, langsam und langsamer werden, schnaufend aufatmend" , groteske Metaphern. Anhäufung, Wortwiederholung, kitschige Überfrachtung, groteske Überfrachtung. Muss man sagen. ERZÄHLERIN Wir merken uns. Und zählen jetzt mal durch. Erstens: Kitsch. Zweitens: Paar-Phantasma. Drittens: Metaphern aus der Klischee-Kiste.. - Was noch? - Wir blättern uns durch "Stellen" in der deutschen Gegenwartsliteratur. "Stellen" von Preisträgern und Nominierten für den Deutschen Buchpreis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Bachmannpreis. MUSIK "Pray" ZITATORIN (zwischen den Stellen jeweils überblenden) Er zog Sonjas Rock aufwärts und schob eine Hand in ihren Slip. Seine Finger fanden so geschickt ihren Weg, dass sie sich aufbäumte und mit dieser Bewegung ihren Hintern gegen seine Lenden drängte ... ZITATOR ... mit ein paar schnellen Griffen hatte sie den Gürtel geöffnet, die Knöpfe, und es war unangenehm, wie deutlich willkommen mir ihre Hand war ... ZITATORIN ...Er spießte mich von hinten auf. Beide Hände packten meine Hüften. Er riss mich zu sich heran. Mit den Lenden stieß er gegen meinen Arsch. Die Stöße erschütterten meinen Körper .... ZITATOR ... Ich sagte zu Maria: Zieh die Unterhose aus und setz Dich auf mich. Maria antwortete: Dazu bin ich zu schwach, du musst alles machen ... ZITATORIN ... Er schämte sich für die Heftigkeit seiner Erregung und drehte den Kopf weg. Sie aber legte die Finger in sein Haar und drehte sein Gesicht behutsam wieder herum. Sie strich abwärts, über seinen Bauch und den Nabel, und berührte ihn. Es war still im Zimmer bis auf das Atmen ... ZITATOR ...und als sie sich stöhnend wand, küsste und biß ich ihre volle Brust, sie drehte sich auf den Rücken und drückte mich an sich, du verdammter Kerl, sagte sie, du Mann, rief sie lauter, und als meine Hände ihre Brüste umschlossen, warf sie den Kopf zurück, ich küsste sie und biß sie... O-TON MORITZ MOR_4 "Ich küsste sie und biss sie an jeder Stelle, an der sie eine Frau war, Kampf und Krieg im Bett, sie liebte es, besessen zu sein, und ich wollte von ihr besessen sein, du verdammter Mann, schrie sie und nahm mich in sich auf, lass' mich in Ruhe, schrie sie, umschlang mit ihren langen Beinen meine Hüften, hielt mich gefangen in ihrer Fleischzwinge, presste sich an meine Lenden, ich drückte mich von ihr weg und drückte mich wieder an sie, drückte mich weg und presste mich an sie, immer wieder, bis sie mich abwarf, was für eine Kampfkraft, jetzt spießte sie sich auf." Man sollte das Wort aufspießen in der Literatur generell vermeiden (lacht) wenn es darum geht. Und, man sollte es, wenn man als Mann ist und darüber schreibt, sollte man auf jeden Fall meiden Sätze zu formulieren wie: "Sie liebte es, besessen zu sein." Das ist doch eine Männerfantasie, wie sie vielleicht eine Spur zu plump ist. Männer sollten sich nie so sicher darüber sein, dass Frauen es lieben, von ihnen besessen zu sein. ZITATOR ... was für eine Kampfkraft, jetzt spießte sie sich auf, jetzt umschloss sie mich an meinen Hüften, sie schlug sich hart gegen meine Lenden, immer wieder, bis sie mir in die Lippe biß. O-TON MORITZ MOR_5 Man denkt ja immer es müsste wenn's um Sex geht müsste es ja vor Sinnlichkeit bersten, letztlich, und vieles wirkt dann bisschen technisch einfach. ZITATORIN (zwischen den Stellen jeweils überblenden) Helene suchte mit der Hand seine, sie wollte ihm helfen, sein Geschlecht war hart, heiß das Gemächt. Ihre Nase an seiner Brust, das war kein Ort zum Verweilen, das Kölnisch Wasser ätzte ihre Nasenschleimhäute ... ZITATOR ... Oh, sie verstehe was von Vögeln! begann die Frau, an verschiedenen Stellen von Broschkus' Körper nach Männlichkeit zu tasten ... ZITATORIN ...Sie hielt still, ließ sich auf den Rücken ziehen und legte den Kopf in den Nacken, sodass sie den weißen Hintern des Kameramanns auf dem Sofa die wenigen Zentimeter vor und zurück rutschen sah, die etwas mit Liebe zwischen einem Mann und einer Frau zu tun haben sollten ... ZITATOR ... Er sieht zwischen ihre Beine, eigentlich im Bedürfnis, in dem vom Badesalz schlierigen und bläulich eingefärbten Wasser ihr Geschlecht zu bewundern. O-TON BOROWIAK BOR_5 Vielleicht wäre mir eine dieser Figuren über zweihundert Seiten ans Herz gewachsen und ich würde das jetzt ganz anders lesen. Ist schon 'n bisschen unfair, jetzt das so rauszunehmen. (Feuerzeug, rauchen) ERZÄHLERIN Das passiert eben, wenn man nach sogenannten Stellen sucht und dabei Kontexte aus den Augen verliert. MUSIK ERZÄHLERIN Jonathan Littell hat den "Bad Sex in Fiction Award" für folgende paar Worte in seinem Roman "Die Wohlgesinnten" gekriegt: ZITATOR Ich kam plötzlich. Es war ein Stoß, als ob jemand das Innere meines Kopfes mit einem Löffel auskratzen würde wie ein weich gekochtes Ei. ERZÄHLERIN Es geht um die Details. - Mehr oder minder explizit. ZITATORIN Er streckte sich neben mir aus, öffnete den Knopf meiner Jeans und zog den Reißverschluss herunter. ERZÄHLERIN Es ist bestimmt nicht leicht. Den "kleinen Tod" zu beschreiben. O-TON HECKEN HEC_1 Ich habe heute zum Beispiel gelesen, da wird der Körper der Frau erforscht. Ja, so was kommt dann gerne. ERZÄHLERIN Das kommt auf die Liste. Viertens: fahle Direktheit -- - wir nennen es Technik-Syndrom. ZITATOR Ihre Hände umklammerten meinen Hals, ihr Knie schob sich zwischen meine Beine, neben mir stürzte ein Buch zu Boden, dann zerrte sie mich, ich hörte meinen Hemdkragen reißen, in die Mitte des Zimmers und stieß mich so fest gegen den Tisch, dass zwei der leeren Tassen herunterfielen. O-TON VINKEN VIN_3 Sex doesn't sell anymore, also wir haben jetzt ja eindeutig wieder ein etwas prüderes Revival, die Leute finden das mit dem Sex ja eher prekär, und es ist also nicht so wie in den 68er Zeiten, dass wir also eine starke Sexbegeisterung hatten und mit Sex romantische Werte verknüpfen, sondern wir - vielleicht auch in 'nem postfoucault-esken Moment - verknüpfen damit ja auch Momente der Disziplinierung, der Leistung, und so weiter, ja, der Performance in gewisser Weise. Und auch glaube ich, vor diesem Hintergrund, dass in unseren Gesellschaften Sex einen Leistungsanspruch, auch eine absolut entromantisierte Geschichte geworden ist, für den Herz- Kreislauf, fördert den Teint, und ist mal irgendwie so wie Morgengymnastik in vielen Bereichen. Also auch vor diesem Hintergrund ist, glaube ich, dieses technische Moment, das hier so fokussiert wird, als eine lustige und als eine ironische Verschiebung zu verstehen, das finde ich eigentlich auch ganz interessant. O-TON BOROWIAK BOR_6 Ich überleg, was haben die Autoren sich dabei vorgestellt, was hatten sie eigentlich als Ziel, wollen sie ihren Leser geil machen? O-TON HECKEN HEC_2 Traditionell hat man natürlich immer dafür optiert zu sagen: gut, das ist das Signum von hoher Literatur, dass es auf die Emotionen ankommt, auf die psychischen Verwicklungen. ERZÄHLERIN Dr. Thomas Hecken. Promovierte über: "Gestalten des Eros. Die schöne Literatur und der sexuelle Akt." O-TON HECKEN HEC_3 "Ich sehe mich geblendet. Ich kann nach jedem Licht-Stich eine Weile nichts sehen, reibe mir die Augen und sehe dann der Bianca zwischen die Beine, auf das fleischliche Ding, den wunden Spalt, weiter hinten als böser Anblick zu erhaschen, der mich schreckt. Es schreckt mich, dieses frische, rötliche Fleisch, das ich zu Gesicht bekomme, wenn Bianca sich bewegt, ruckt und zuckt und ihre Beine öffnet. Nach Kierkegaard ist, was mir unter der Bettdecke zwischen den Schenkeln der Bianca begegnet, eine sinnliche Überforderung, die ich nie werde vollständig rationalisieren können, die mir undurchsichtig bis vollständig absurd erscheint. Das Individuum hat sich dem Leben in allen Varianten, Formen, Farben und Aggregatzuständen zu verpflichten. Die Verpflichtung heißt Hinsehen im Wegsehen. Was dem Einzelnen widerfährt, widerfährt ihm ohne. Druck." Na recht interessant, also dieser Übergang zwischen dieser Jugend- äh Erinnerung, wo dann noch mal sich vergegenwärtigt wird, na ja dieses Erschrecken oder dieses merkwürdig Faszinierende des ersten Anblicks des weiblichen Geschlechts, der hier dann noch mal zum Ausdruck kommt als böser Anblick geradezu. Fleisch wird einem da plakativ vor Augen geführt, das Ganze dann abgesetzt in dann der erwachsenen Reflexion, die über den dänischen Philosophen läuft. Das wäre für mich auch ein typischer Anwärter für einen Bad Sex Award: Die Idee, dass ich also jugendliche Sichtweisen kurzschließe mit so pseudo-philosophischen Anmerkungen, also da bin ich ganz Traditionalist. Philosophie, sei sie jetzt platonisch oder was auch immer, hat glaub ich allzu direkt in Sex-Szenen nichts zu suchen. ERZÄHLERIN Fünftens: Die Reflexions-Manie. O-TON HECKEN HEC_4 Zumal mir hier jetzt auch überhaupt missfällt, dass wir dann auch noch so von rötlichem Fleisch gleich dann übergehen müssen in diese Pseudo-Überlegung, "die Verpflichtung heißt hinsehen im Wegsehen" , - das hat im Übrigen auch Kierkegaard auch so nie gesehen. Außerdem widerspricht sich natürlich der Text dann hier auf dieser Ebene, denn er will ja gerade ... gerade doch überhaupt nur hinsehen und nicht... nicht wegsehen. Also da bin ich traditionell, das ist für mich auch Kitsch. ERZÄHLERIN Reflektierter Kitsch! O-TON HECKEN HEC_5 Aber gut, das ist natürlich der Ansatzpunkt gerade der deutschen Literatur, die brechen die sexuelle Beschreibung gerne auf, zugunsten von allen möglichen Reflexionen, feinsten Beobachtungen, die, wie wir alle wissen, den Akt natürlich de facto verhindern würden. ZITATOR ... Ich war von Marias Weichheit umhüllt und dachte die ganze Zeit an das Wort Kornweihe ... ZITATORIN Na gut, den werde ich schon noch überzeugen, dachte ich, als ich zu Ende brachte, was du mir immerhin erlaubt hattest ... ZITATOR ... vielleicht, wie es mir vollkommen einerlei war, was Iwona von mir dachte. Ich versuchte, mit der anderen Hand ihren Gürtel zu lösen .... ZITATORIN ... Ich dachte oft, dass es nicht einen einzigen Menschen gab, den das Geschlechtsleben wirklich zufriedenstellte .... ZITATOR ... Ihre Brüste waren größer und runder auch als die der fernen Frau, an die ich nun nicht denken durfte. ... ZITATOR ...Die Nacktheit der Neger beginnt in ihren Augen, dachte er, aber da lag er längst neben ihr, im Mondlicht schimmerte ihre Haut fast blau ... ZITATOR ... Ich küsse zurück, aber ich küsse ihr nicht groß genug, es geht ihr nicht schnell genug, fuck, let's get this going, sagt sie, schiebt mich von sich herunter und dreht mich auf den Rücken, sie löst ihre Haare. Schneller als ich denken kann, hat sie meinen Schwanz in ihrem Mund, ihre Haare fegen über meinen Bauch. ... ZITATORIN ... Vielleicht ist sie als Kind operiert worden, dachte er, Herzfehler der so was, vielleicht ist sie jetzt zwanzig oder zweiundzwanzig oder ein bisschen jünger. Er küsste ihre Brüste, dann legte er sich auf sie. ERZÄHLERIN Woran denken Sie. O-TON BOROWIAK BOR_7 Und was sagt uns das? O-TON VINKEN VIN_4 Diese Angst, in der Beschreibung eigentlich die Selbstkontrolle völlig zu behalten, die Kontrolle der Situation zu behalten und sich selbst eigentlich eben nicht zu entäußern sondern sich selbst als Subjekt, als Selbstbehauptungsmoment eigentlich in dem Stil noch mal auszudrücken, das ist wirklich ein bisschen lächerlich. Ce n'est pas très interessant, sagen wir mal. ERZÄHLERIN Die Deutschen denken viel. O-TON HECKEN HEC_6 Wenn ich mir jetzt die deutsche Literatur anschaue, die jetzt als preiswürdig erachtet wird, die setzt dann doch ganz traditionell auf den großen Entwurf, den Zusammenhang. Die will ja zeigen, dass dann bestimmte Charaktere, bestimmte Herkünfte zu der und der Form von Sexualität auch führen. Und die will ja auch gerade zeigen, dass der Akt dann nicht nur eine schnelle Nummer ist, die dann irgendwie der triebhaften Abfuhr dient oder der... der erotischen Aufladung, sondern dass viele Probleme dort dann hineingehen, dass damit ganze Existenzen verwoben sind, dass das was bedeutet auch für die Zukunft dieses Paares etc. ZITATOR Wie so oft betrachtete ich diese Einzelheiten und wusste nicht, ob sie mich störten oder nicht. Maria drehte sich mir ganz zu, ihre molligen Brüste kullerten mir entgegen. Im Radio ertönte eine weniger bekannte Symphonie von Mahler. O-TON BOROWIAK BOR_8 Jetzt würde mich natürlich interessieren, welche. Oder ob er nur sagt weniger bekannt, weil er sie selber nicht kennt. Ich bin Mahler-Fan, deswegen. O-TON HECKEN HEC_7 Also... auf so eine lustige Art und Weise ist dieser realistische Psychologismus dann doch irgendwie wieder hoch... hochmoralisch, als er eben die Stelle oder eben den ... den Akt als sexuellen Akt dann doch nicht so schätzen kann, wie er es vielleicht ideologisch vorgibt zu tun. O-TON VINKEN VIN_5 Dieser anatomische Blick ist ja immer ein Blick nicht auf lebendiges, sondern auf totes Fleisch, nicht? ZITATOR Ihr weißes unberührtes Fleisch hatte etwas Pflanzenhaftes, Vegetatives, die Falten der Haut, die voller Muttermale war, das schwarze Krause Schamhaar. Ich war fast bewusstlos vor Lust. O-TON VINKEN VIN_6 Es ist auf jeden Fall sicherlich ein Phänomen, oder wie man diese Szenen beschreibt, also ein sehr literarischer Moment in dem das Metaphorische praktisch aus der hohen poetischen Sprache platscht in die Nichtcodiertheit der Leiber. MUSIK "Pray" ZITATOR Ich bin auf den ersten innigen Kuss versessen, bin im Sprung begriffen, bin das wilde Kusstier, das Roswitha anfallen wird, das arme Reh, das in den Park gekommen ist und nicht ahnt, was sich der Schwerenöter für diesen Tag vorgenommen hat. Ich fasse Mut. Ich bin ein Schiff und bin das Meer und bin mein Kapitän. Es treibt mich auf Roswitha zu. Ich greife an, lange hin, nehme sie... O-TON VINKEN VIN_7 "Alle Worte reichen nicht und geben die Situation nicht wieder, küsst ein Junge zum ersten Mal einen Mädchenmund." Stimmt, aber das sind alles völlig abgelatschte Topoi. ZITATORIN Diesmal dreht er sie herum, sie beugt sich bereitwillig nach vorn und die Sommernacht und das Zirpen der Heuschrecken und die Dünste der Küche und das Knallen einer Fliege am gekippten Fenster - und - und - die wie von einer obszönen Feuchtigkeit glänzenden Ausläufer von Friedas durchgebogenen, durchgedrückten Rücken im Licht der Deckenlampe und das Erlöschen der Glanzpartikel, als Richard sich nochmals nach vorne beugt, um Friedas dicke Brüste zu berühren. O-TON BOROWIAK BOR_9 Es gibt ja auch das protzende Schreiben darüber. Und ich glaube, das leisten sich eher Männer als Frauen. Dass sie so oder so dann noch als Hirsch abschneiden während des Erzählens, und dass das Frauen offenbar nicht so zueigen ist. Dass sie sich so was eher selten aneignen. So eine Haltung. Könnte hinhauen, nicht? ZITATOR Ich umschlang sie und presste sie an mich, aus Begierde teils und teils, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichtete. ERZÄHLERIN Nennen wir's sechstens: Platzhirsch-Syndrom. O-TON BOROWIAK BOR_10 Ist schon ein bisschen unfair. (Feuerzeug, rauchen) O-TON VINKEN VIN_8 Ungerecht weiß ich gar nicht, er ist eben ein harter Blick. Er ist nicht wohlwollend. ERZÄHLERIN Es ist für einen guten Zweck! Wir wollen doch alle wissen, wie's geht. MUSIK "Pray" ERZÄHLERIN Der "Bad Sex in Fiction Award" ist achtzehn Mal verliehen worden. Sechzehn Mal an männliche Autoren. - Was denken Sie? MUSIK "Pray" O-TON MORITZ MOR_6 Da würde ich nicht so weit gehen, dass Frauen das immer besser machen. Sie haben, glaube ich, manchmal ein besseres Gespür dafür, Peinlichkeiten zu umgehen. Das würde ich so mal ganz grob schätzen, dass das der Fall ist, weil Männer in ihrer Metaphernlust, da dann doch zu oft in den Mustopf greifen. ZITATOR Ihre Hand umschloss mein Geschlecht wie ein bewegliches Etui. ERZÄHLERIN Autorinnen schlittern gern in andere Fallen. - Schließen Sie einfach mal die Augen... ZITATORIN (zwischen den Stellen jeweils überblenden) Am Nachmittag legten wir uns in das Bett, von dessen hoher Liegefläche man auf einen gerafften, hellgrünen Himmel sah, einen engen Falthimmel, dessen Mitte einer Knospe oder mehr noch einem übergroßen After glich .... ZITATOR ... Mit reiner Begierde sah er Helene an und küsste sie. Er küsste ihren Mund, ihre Wangen, ihre Augen, seine Lippen spürten die glatte Haut ihrer gewölbten Stirn, die Hand ihr seidiges Haar, durch die schmale Öffnung seiner Augen fiel Gold, der Lichtschein ihres Haars... ZITATORIN ... Es war still im Zimmer bis auf das Atmen, ihr zweifaches Atmen, der Mond spaltete eine Wolke und zog übers Bett, der Sturm schnürte das Haus, und Schnee stob allmählich die Fenster hoch. Sie streichelte ihn, langsam, beharrlich, sanft, sie lege einen Schwarm kleiner Küsse über sein Kinn, die Wangen, die Lippen und lehnte sich dann wieder zurück, um sein Gesicht zu betrachten, während sie ihn streichelte; und die Erregung, die er spürte war intensiver als alles, was er kannte ... ZITATOR ... Hinter den Mauern stießen die Pfauen gellende Schreie aus, die das ganze Haus und den Himmel draußen und den Himmel drinnen erfüllten. Das Bett versank in den Falten und seufzte. Ein Windspiel, das als Zwergenspielzeug in der Zeder hing, versandte seine kaum vernehmbare Sphären-Musik. O-TON HECKEN HEC_8 Ja, wir haben hier Pfaue, wir haben Sphären-Musik, wir haben Zwergenspielzeug - also solch ein Changieren zwischen sehr abgelebten atmosphärischen Einspielungen und dann sehr ungewöhnlichen, das funktioniert für meine Begriffe dann letztlich doch nicht. Ich glaube, wenn man Sexualität so atmosphärisch hochtreibt, in bestimmte neue Assoziationen überführt, (atmet) da hat man dann tatsächlich das Problem, dass man auch unmittelbar nah am Kitsch dann jeweils arbeiten muss. Und diese Idee deutscher Gegenwartsliteratur, na ja dem.. dem Kitsch zu entgehen, wenn es dann etwas preziöser wird, scheint mir dann viel schlimmer zu sein als der typische Lore-Roman, der ja früher keinen Sex beinhalten durfte, aber heutzutage ja auch stark sexualisiert ist. Also, die Bahnhofsromane haben mittlerweile aufgeholt. MUSIK "Pray" ERZÄHLERIN Siebentens. Poesie-Schleier. O-TON VINKEN VIN_9 Ich glaube, dass Frauen, wenn sie über Sex schreiben, entweder grauenhaft schlecht darüber schreiben, also in diesen Rosamunde Pilcher-Kitsch-Mood, ja, und wenn sie das nicht tun, dass sie dann reflektierter darüber schreiben, als Männer, weil wir diese komische Figur haben, dass der Autorin ihre Bücher auf den Leib zurück geschrieben werden. Dem Mann aber nicht unbedingt. ZITATORIN Interessanter, als selbst berührt zu werden, fand ich es, den anderen zu manipulieren. Nichts sonst verschaffte mir dieses Gefühl von Macht und Bedeutung. Ja, Harry, ich hatte den Ehrgeiz, eine gute Liebhaberin zu sein. O-TON VINKEN VIN_10 Das heißt, wir lesen weibliche Literatur, also Literatur von Frauen sehr viel stärker autobiografisch, als wir das bei männlicher Literatur tun, das heißt, dass von 'ner Frau Autorin eine sehr viel höhere Reflexionsgrenze eingeschoben ist, würde ich sagen als bei den meisten modernen Autoren. O-TON OSKAMP OSK_1 Was mir auffällt, ist dass doch, erotische Szenen oder so sehr oft zu früh einfach für meinen Geschmack ausgeblendet werden. ERZÄHLERIN Katja Oskamp, Autorin. O-TON MORITZ MOR_7 Zu kurz ist auch klar, ein sehr gutes Kriterium. (lacht) MUSIK "Pray" ERZÄHLERIN Sehen wir der Sache ins Gesicht: Die meisten "Stellen" in der deutschen Gegenwartsliteratur sind kurz. Nicht so kurz wie im 18. und 19. Jahrhundert, als noch Auslassungspunkte und Bindestriche fürs Unaussprechliche einstehen mussten. Aber irgendwie wollen doch alle schnell raus aus der Sache. O-TON HECKEN HEC_9 Ich kann mir gut vorstellen, dass es für Schriftsteller nach wie vor ein Problem ist, im Hinblick auf die Sex-Darstellung - nicht so sehr auf die Öffentlichkeit vielleicht bezogen -, sondern bezogen vielleicht auch auf die Eltern. Ja... man sollte solche Dinge nicht ganz außer Acht lassen. Wenn man jetzt nicht Dutzende Bücher schreibt, lesen die Eltern die Bücher ja doch durch und ich glaube - ist eine Spekulation von mir, aber ich könnte mir vorstellen, dass man doch als Schriftsteller darüber nachdenkt, ah ja, sind das Dinge, die dann meine Eltern denken, dass ich sie so praktiziere oder erlebe? Also man sollte die - auch in der modernen, entfremdeten Welt - die Bindung von Kindern an ihre Eltern nicht ganz außer... außer Acht lassen. ZITATOR Onkel fickte (drüberlegen: PEEP) gut, Karl fickte (drüberlegen: PEEP) gut, Susanne auch, auch oma konnte bestens ficken (drüberlegen: PEEP), tante, papa, mama, urgroßvater auch. ERZÄHLERIN Zurück zu unseren literarischen Sex-Fallen. Achtens. ZITATORIN (die folgenden sieben "Stellen" schnell / hintereinander, ohne Überblendung, wie einen einzigen Satz) Es war still im Zimmer bis auf das Atmen, ihr zweifaches Atmen ZITATORIN er spürte ihren Atem im Gesicht , ZITATOR ihre vom schweren Atem kalten Lippen zu küssen , ZITATORIN langsamer und langsamer werdend, schnaufend, atmend , ZITATOR ihren Atem ins sein Ohr , ZITATORIN um ihr Fegen und Atmen und Quietschen und ihr Auf-und-Nieder aufzuhalten ZITATOR in den Rhythmus ihres Körpers, ihres Atmens und, wie er glaubte, ihres Herzschlages ZITATORIN da war nur noch sein kleiner Finger in ihr und die Musik und ihr leises Atmen - O-TON MORITZ MOR_8 "Ihr Atmen atmet in mich hinein" - das ist ja harmlos. ERZÄHLERIN Und abgelutscht. Achtens Atmen und neuntens das Paradies - Die religiöse Überhöhung des Sex. ZITATOR Sie hatte eine entzückende kleine Kindermöse (drüberlegen: PEEP), lieblich umkräuselt von hellblonden Löckchen. Dieses begeisternde Paradieschen war voller Tücken. ERZÄHLERIN Es geht auch größer. GERÄUSCH Ja! ZITATORIN Ein Mysterium, flüsterte Liz manchmal mitten in der Nacht, bevor er auf seine Hälfte des Bettes zurückrollte. Es gab etwas zwischen Liz und ihm, das er sich allein nicht zugetraut hätte. Es gab etwas zwischen Männern und Frauen, dachte er, das sie für immer aneinanderband oder für immer voneinander trennte. O-TON MORITZ MOR_9 Bei paradiesischen Überhöhungen, das ist natürlich oft eine Falle, in der Autoren treten, weil sie natürlich dann die Liebesvereinigungen - und womöglich glückt der Sex dann auch zumindest beim ersten Mal - dann für so etwas Großes halten, dass sie die Figuren dann auch überladen damit letztlich. Das heißt, dann wird plötzlich diese Liebe zu einer einmaligen Liebe und dieser Sex zu einem einmaligen Sex, und dann greift man eben zu Metaphern, zu Bildern, die des Guten meistens zu viel sind, das heißt... oder plötzlich das Schlaraffenland oder sonst was aufleuchtet. O-TON HECKEN HEC_10 "Die paradiesische / religiöse Überhöhung des Sex" - ist ja glaube ich was, was tief in unsere Kultur eingelassen ist und da wir jetzt eh schon so säkularisiert sind, dann können wir uns das vielleicht dann bei unserem alltäglichen Aus-uns-Heraus-Treten dann ab und zu mal... mal gönnen. Also ich glaube, dass man das Schriftstellern schlechtweg schlichtweg nicht verbieten kann oder ihnen abschlagen... abschlagen dürfte. Ist nichts, was ich selber besonders gerne lese, das sei zugestanden, aber ich sehe den Sinn glaube ich dahinter recht gut. ERZÄHLERIN Liebe oder was? O-TON OSKAMP OSK_2 Ja! Ich finde aber - also jetzt Liebe zwischen Mann und Frau, so wie ich das beschreibe oder was mich da, was mich beschäftigt... - finde eben, dass Sex in der Liebe eine wesentliche Rolle spielt und finde nicht, dass: Hauptsache Liebe - is ja egal, wenn kein Sex (lacht). Das finde ich nicht. GERÄUSCH (stöhnend) Ja! Ja! ERZÄHLERIN Noch ein letztes Kriterium. Mit dem wir uns fragen. Ob wir das überhaupt brauchen. Den Sex - in der Literatur. O-TON BOROWIAK BOR_11 Es interessiert mich nicht, was mein Nachbar in sein Gulasch tut und es interessiert mich nicht, was er im Bett macht. Also man muss schon gute Gründe haben, mir das erzählen zu wollen. ERZÄHLERIN Zehntens. Die Lubitsch-Masche. O-TON OSKAMP OSK_3 Die "Lubitsch-Masche" ist ausblenden. ERZÄHLERIN Und das heißt: Einblenden der eigenen Phantasie. O-TON HECKEN HEC_11 Wenn ich mir jetzt die heutigen, aktuellen Sex-Schilderungen von hochrangigen deutschen Schriftstellern durchlese, dann hab ich den Eindruck, dieser Phantasie-Raum wird vollkommen zunichte gemacht - nicht dadurch, dass alles bis ins Kleinste geschildert würde, das passiert manchmal auch, aber ist jetzt nicht unbedingt die Regel. Sondern dadurch, dass mir so relativ schnell gesagt wird, wie jetzt die Stimmungen sind, wie die dann gegeneinander verborgen bleibenden Hintergründe dieses Aktes auch sind. Also das scheint mir eher dazu angetan zu sein, das, was mir so an... an ja visuellen Schilderungen geliefert wird, dann gleich zu übertünchen. Sodass ich zwar nicht die Konkretion habe, als wenn ich's mir jetzt auf dem heimischen Monitor anschaue, mir aber dennoch durch diese anderen Verfahrensweisen, nennen wir sie jetzt Reflexion, nennen wir sie Beschreibungen von Details rund - im Schlafzimmer oder wo auch immer der Akt stattfindet - drum herum, dass mir dadurch dann gerade die Phantasie da noch stärker zunichte gemacht wird, einfach dadurch, dass ich immer so beschäftigt bin. Ja, ich kriege immer wieder neue, interessante Hinweise: Der Autor wechselt in seiner Erzählung zwischen Konkretion - dass mir was über den Bauch oder die Schamhaare gesagt wird - hin zu Reflexionen, hin zu Beschreibungen von Details, der Nachttischlampe etc., sodass ich eigentlich doch wie so'n Hamster im Rad dann vom Einen schnell zum Andern geführt würde. Das scheint mir vielleicht auch ein interessanter, vielleicht auch kritisch zu betrachtender Punkt zu sein. ERZÄHLERIN Haben Sie alles? Erstens: Kitsch. Zweitens: Paar-Phantasma. Drittens: Metaphern aus der Klischee-Kiste. Folgen: Technik-Syndrom, Reflexions-Manie, Platzhirsch-Syndrom, Poesie- Schleier. Atmen. Paradiesische und oder religiöse Überhöhung des Sex. Lubitsch-Masche. O-TON MORITZ MOR_10 Nein, ich finde diese Liste schon mal sehr, sehr vollständig, schon aus, ich tue mich da noch schwer, mir jetzt eine Sexstelle vorzustellen in der Literatur, die alle diese Fallen umgeht. (lacht) Letztlich, weil natürlich, ich glaube, Sie werden keine Passage finden, - auch keine Passage, die die meisten vielleicht für geglückt halten oder für passend halten -, die nicht mit diesen Mitteln arbeitet. MUSIK (30 Sekunden) Bolero. ERZÄHLERIN Man kennt das. O-TON OSKAMP OSK_4 Es ist begrenzt: Das Material, die Möglichkeiten sind, also... sind zu überblicken. Und wenn eben jemand mit Krampf versucht, das alles zu vermeiden, wird's ja manchmal auch richtig schrecklich. O-TON BOROWIAK BOR_12 Ist doch immer das Gleiche. Irgendwo bäumt sich jemand auf und es wird zwischen die Beine gekuckt, dann wird zwischen die Beine gegriffen, dann wird wieder heftig geatmet, das mit dem Atmen kommt ja auch immer verschärft - also ziemlich langweilig, oder? Ich fühl mich eigentlich nur bestätigt in meiner Theorie, dass man's ganz lassen sollte. Jetzt nicht das Vögeln. Sondern das darüber schreiben. ERZÄHLERIN Aber alle machen es! GERÄUSCH / KLANG Tusch. O-TON MORITZ MOR_11 Ich hab eher den Eindruck, dass viele Autoren fast die Notwendigkeit empfinden, Sex einzubauen, Sex auszuwalzen. O-TON BOROWIAK BOR_13 Also was ist der eigentliche Beweggrund so zu versuchen einen GV zu beschreiben. Warum tut das jemand. Stellt sich diese Aufgabe. O-TON OSKAMP OSK_5 Wenn ich lache oder weine oder mich fürchte beim Lesen, warum soll ich dann bei 'ner Sex- Szene nicht erotisiert sein? Das ist einfach nur - eine sinnliche Reaktion. Ist wünschenswert. MUSIK "Pray" O-TON HECKEN HEC_12 Hm. Also, es wäre zu überlegen: ist es ein Kriterium für den Leser, zu sagen: das ist jetzt eine gut geschriebene Sex-Stelle, wenn sie mich persönlich zumindest minimal erregt. Oder ist es eher eine gelungene Sex-Stelle, wenn dieses Moment nicht auftritt und mir dadurch klar wird, ich hatte es jetzt nicht mit dem Autor zu tun, der versucht, mich aufzugeilen, sondern der versuchte, mir und anderen da einen interessanten Reim auf diesen physischen Akt zu machen. O-TON OSKAMP OSK_6 Also in dem Buch, was ich geschrieben hab, ist es ja so, dass eine Frau aus einer Welt kommt, in der Sex eine sehr geringe bis keine Rolle spielt. Da ist zwar sonst alles sehr schön, aber da gibt's das nicht, das kommt nicht vor, das fällt hinten runter, das hat... ist so langsam ausgekleckert. Spielt eben keine Rolle mehr. Und natürlich geht die in eine andere Welt und ein wichtiges Merkmal dieser Welt, in die sie geht, ist, dass dort Sex eine große Rolle spielt. Deshalb muss der dann auch beschrieben werden. Also ich kann das ja nicht behaupten und dann mich vornehm raushalten. Weil das ist ja ein wichtiger Aspekt dieser Frau, die da diesen älteren Mann trifft, dass die als Mann und Frau wieder das miteinander tun, wovon man irgendwann mal meinte (lacht), das wäre wichtig und interessant und schön. ERZÄHLERIN Paar-Phantasma. O-TON OSKAMP OSK_7 Ich kann mir das nicht aussuchen. Das muss so sein. --- Und ich finde schon, dass also auch einfach fürs Schreiben, also gar nicht nur Sex, sondern überhaupt alles, was körperlich ist, was sozusagen die Figuren für Körper haben, wie die zusammenspielen, find ich auch einfach eine gute Möglichkeit, um was mitzuteilen. Dann muss ich eben als Autor nicht sagen: Er ist ängstlich und... sondern ich kann das über den Körper erzählen. Und das geht im Bett eigentlich ja dann nur weiter. Das ist... Für mich ist das wichtig. ZITATORIN Er atmete heiser. Ich ging auf ihn zu. Ich genoss jeden Schritt. Die Absätze hackten auf die Striche ein. Stumpfe Hiebe. Die Pfoten streckten sich in meine Richtung und formten zwei Halbkugeln. Pfoten runter!, zischte ich. Der Mann gehorchte. Der Atem bewegte den Bauch und die Brust mit dem weichen Fell. Wie brav er wartete, wie schön im milden Widerschein der Kerze. Aber das täuschte. Ihn zu bezwingen war keine einfache Aufgabe. Ich musste mich in Acht nehmen. Der Mann blieb gefährlich. Ich stieg über ihn hinweg und stampfte mit den Stiefeln in die weißen Kissen. Ich drehte mich um mich selbst, Dann ließ ich mich auf die Knie sinken, mit dem Rücken zu ihm. Die Absätze landeten millimeterdicht neben den Hörgeräten. Die Pfoten grapschten gierig nach meinem Hintern. Ich klemmte sie mit den Knien am Körper des Mannes fest. Ich hatte ihn in der Mangel. Er war hilflos. Vor meinen Augen ragte einsam der Schwanz empor. Der Mann lechzte. Ich hatte Zeit. Der Mann hing von mir ab. Du willst ersticken?, zischte ich, wartete die Antwort nicht ab und pflanzte mich mit aller Macht mitten in die struppige Schnauze hinein. Der Mann leckte zwischen meinen Beinen, wo alles heiß und geschwollen war. Er schmatzt, grunzte, stöhnte auf. Er soff mich leer, er saugte mich aus. Er wollte mit dem Kopf voran in mich hinein. Das stach. Das suppte. Das kannte kein Erbarmen. Was für klobige Körper. Die droschen aufeinander ein. Ich machte mich schwerer, presste mich tiefer, ich ließ ihm keine Pause, keine Luft. Nieder, nieder, nieder. Er zappelte. Er bäumte sich. Der Schwanz wollte beachtet werden. Ich ignorierte ihn. Der winselte nach Erlösung. Ich begrub den Schädel des Mannes in meinem Fett. Er verlor an Kraft. Er wehrte sich. Er unterlag. In einer letzten Anstrengung sprengte der Mann die Zange meiner Beine. Ich fiel auf den Rücken, hier ein Stück schwarzer Himmel, dort ein zitternder Fuß, da eine schattenbeschimmerte Wand. Zwei Herzmuskel pumpten um die Wette. Asynchron das Keuchen. Ein Knäuel aus Fleisch und Fell und Kissen. Unsere Leiber klebten aneinander. Die Kerze brannte runter und erlosch. ERZÄHLERIN Paar-Phantasma, Atmen und Keuchen - irgendwas ist immer. GERÄUSCH Stöhnt. O-TON MORITZ MOR_12 Niemand wird einem Kritiker jetzt direkt ins Gesicht sagen, du hast diese Sexstelle schlecht oder anstößig gefunden, weil in deinem Leben vielleicht zu wenig Sex vorkommt, das wird man nicht tun. O-TON OSKAMP OSK_8 Ja. Es sind alles moralische Urteile. Immer. Es geht nicht um die Machart eines Buches oder um die Gestaltung oder um die Sprache oder um den Aufbau oder um das Konzept, das einem Roman unterliegt - darum geht's relativ selten, es geht immer: darf die das oder darf die das nicht? O-TON VINKEN VIN_11 Da unsere Literaturkritik, da die deutschen Feuilletons ja immer noch sehr stark männlich bestimmt sind - und zwar witzigerweise dann auch immer männlich als eher potenzielle Liebhaber oder irgendwie so was dieser Autorinnen - völlig bizarr, in der Situation (lachend) eigentlich brüllend komisch. ERZÄHLERIN Wir beschränken uns auf unsere Kriterien. Die Briten haben vielleicht die expliziteren Stellen... ZITATOR Er knöpfte die Vorderseite ihres Hemdes auf und zog es zur Seite, sodass ihre Brust freilag, ihr Nippel herausschaute, nach oben gestreckt wie die Nase des entzückendsten, die Nacht schnuppernden nachtaktiven Tieres. Er nahm es zwischen seine Lippen und lutschte das Salz aus ihr raus. ERZÄHLERIN ... wir haben das System. O-TON HECKEN HEC_13 Also mir fällt auf in deutscher Gegenwartsliteratur, dass da so gewisse, post-strukturalistische, queere Formen noch nicht recht angekommen sind, um es jetzt mal hochabstrakt auszudrücken. Konkreter gesagt: es ist nicht vorhanden in deutscher Gegenwartsliteratur, soweit ich sie jetzt überblicke, dass in sexuellen Akten ja auch nicht nur Körper anwesend sein müssen, sondern auch alle möglichen künstlichen Mittel zum Einsatz kommen könnten, also in deutscher Gegenwartsliteratur überwiegt tatsächlich die Natur. ZITATOR Oder ich in sie und sie in mich und wir ineinander halb auf dem Bett und halb auf dem Boden so verschlungen, als wären wir ein einziges Wesen oder auch viele mehr. ERZÄHLERIN Paar-Phantasma, Paradies. Sie wissen. Und jetzt noch die pure-Natur-Nummer. O-TON HECKEN HEC_14 Dildos? - Selten. ERZÄHLERIN Ich dachte wir hätten's.... Also elftens. Ein Paar, natürlich ein Mann und eine Frau, die beide noch nie einen Porno gesehen haben und ohne Hilfsmittel kopulieren. Wie nennen wir das. Vielleicht...freiwillige Selbstkontrolle. FSK-Modus. O-TON HECKEN HEC_15 Soweit ich sehe: alles weitere Avanciertere oder noch Künstlichere hat keinen rechten Platz und deshalb mag es vielleicht auch so sein, dass es immer noch so ist, dass auf Seiten der weiblichen Protagonisten der Handlungs-Spielraum ein eingeschränkter ist, dass sie dann vielleicht doch etwas stärker als Behandelte, als Passive, als Erduldende, als Resonanzkörper dargestellt wird. ZITATORIN Seine Finger fanden so geschickt ihren Weg, dass sie sich aufbäumte und mit dieser Bewegung ihren Hintern gegen seine Lenden drängte. Sie stützte sich auf dem Fensterbrett ab, senkte den Kopf und schloss die Augen. Was auch immer mit uns beiden nicht stimmt, dachte sie, dies hier ist es sicher nicht. ERZÄHLERIN Brauchen Sie mich noch? O-TON BOROWIAK BOR_14 Im Prinzip liest sich das als wäre das alles von einem Autor. O-TON HECKEN HEC_16 Ich hab das jetzt viel gelesen, hier in der deutschen Gegenwartsliteratur, dass so viel Wert darauf gelegt wird, immer auf die erste Begegnung, also mir ist natürlich klar, dass das entwicklungslogisch jetzt für die Handlung von Bedeutung ist, dass das besonders hervorgehoben wird, aber... mir scheint es interessanter zu sein, wenn man also jetzt die... die zehnte, 12. oder 57. sexuelle Begegnung dann schildert. ZITATOR ... etwas in ihm barst, und er kam in ihre Hand, schluchzend und hilflos wie ein Kind und mit einer so durchdringenden Lust, dass er sich fast fremd war. O-TON BOROWIAK BOR_15 Das eigentlich Spannende an Sex ist für meine, meiner Meinung nach, alles, was davor und danach passiert. O-TON OSKAMP OSK_9 Weil, ich meine, alles was man sagt - ist auch im ganzen Leben so - jeder, der sich über irgendetwas äußert und eine Meinung hat, gibt, sozusagen nicht nur etwas über das preis worüber er redet, sondern immer auch über sich (vergnügt). Ist natürlich bei dem Thema... ja.. auch... gefährlicher. O-TON BOROWIAK BOR_16 Also ich kann mich an sehr wenige Stellen erinnern, wo ich gedacht habe, das ist richtig, richtig klasse erzählt. Da hab ich wirklich, wirklich davorgestanden und gedacht, chapeau, wie kann man so was Belangloses dermaßen erzählen. Und so was Privates. So dass es auch noch darüber hinaus eine gewisse Gültigkeit in seiner Erzählform hat. Ansonsten ist es privat. ERZÄHLERIN Ansonsten haben Sie ja jetzt unsere Kriterien. (fade out..) Erstens: Kitsch. Zweitens: Paar- Phantasma. Drittens: Metaphern aus der Klischee-Kiste. Viertens Technik-Syndrom. Fünftens Reflexions-Manie. Sechstens Platzhirsch-Syndrom... O-TON OSKAMP OSK_10 Das Schöne ist ja, das Lesen eben so was Geheimes ist. Ist ja auch ganz geheim. Jeder sitzt ja ganz allein mit seinem Buch, wenn dann mal in der U-Bahn oder so und dann lacht einer plötzlich und so (flüstert) und alle gucken so hin, o!, was hat der jetzt gelesen, was ist so lustig?, wie heißt das Buch? Oder über die Schulter gucken und mitlesen, daran... Also alles, was sozusagen über Literatur öffentlich - das im Fernsehen, im Radio, - ist ja eigentlich nicht der Ur- Vorgang. Und deshalb werden wir auch nie statistisch erfassen, wer wie viele Sex-Szenen liest und toll findet und die sich vielleicht nachts im Bett noch mal vorstellt - das wissen wir alles nicht und das werden wir auch nicht rausfinden und das ist auch gut. GERÄUSCH Entspanntes, gleichmäßiges Atmen. O-TON BOROWIAK BOR_17 Ich glaub, man kann da wirklich mal so eine flächendeckend gültige Version daraus schustern, aus dem ganzen Verhau. Also, es beginnt damit, dass einer seine Hand unter irgendeinen Bund schiebt und dann wird erstmal in allen Schattierungen geatmet, und dann das Geschlecht angekuckt. Dazu hat einem etwas wahlweise Flaches bis Belangloses einzufallen. Irgend'ne ganz furchtbare Metapher. Die absolut noch niemand vorher geschrieben hat. Das muss garantiert sein. Und mit eindringen und sich entziehen. Und aufbäumen ist ganz wichtig. Und eine unbekannte Sinfonie von Mahler. Ach, der Bund der Schlafanzughose, das muss auch sein. Hmhm. ERZÄHLERIN: Die zitierten Beispiele - oder Stellen - sind aus den Werken von: ZITATOR/ZITATORIN: - für die Namensabfolge mischen Karen Duve, Sherko Fatah, Julia Franck, Jonathan Franzen, Arno Geiger, Wilhelm Genazino, Thomas Hettche, Daniel Kehlmann, Judith Kuckart, Katja Lange-Müller, Michael Lentz, Jonathan Littell, Clemens Meyer, Katja Oskamp, Thomas Pletzinger, Matthias Politycki, Clemens J. Setz, Rowan Somerville, Peter Stamm, Tilman Rammstedt, Antje Wagner, Peter Wawerzinek, Anne Weber, Feridun Zaimoglu MUSIK Bolero Clemens J. Setz, Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes, Suhrkamp, Berlin 2011, S. 76 Clemens J. Setz, Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes, S. 78 Thomas Hettche, Die Liebe der Väter, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010, S. 222 Michael Lentz, Muttersterben, S. Fischer, Frankfurt/Main 2002, S. 118 Michael Lentz, Muttersterben, S.118 Daniel Kehlmann, Ruhm, Rowohlt, Reinbek 2. Auflage 2009, S. 167 Tilman Rammstedt, Der Kaiser von China, Dumont, Köln 2008 "Like a lepidopterist mounting a tough-skinned insect with a too blunt pin he screwed himself into her." (Übersetzung D. Plügge) Jonathan Franzen, Freiheit. Übersetzt von Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld, Rowohlt, Reinbek 2010, S. 342 "There is nothing more English than bad sex, so on behalf of the entire nation I would like to thank you." (Übersetzung D. Plügge) Daniel Kehlmann, Ruhm, S. 165 Clemens J. Setz, Die Liebe in Zeiten des Mahlstädter Kindes, S.78 Clemens J. Setz, Die Liebe in Zeiten des Mahlstädter Kindes, S. 78 Sherko Fatah, Das dunkle Schiff, Jung und Jung, Salzburg und Wien 2008, S. 331 Tilman Rammstedt, Der Kaiser von China, S. 88 Katja Oskamp, Die Staubfängerin, Ammann, Zürich 2007, S. 214 Wilhelm Genazino, Wenn wir Tiere wären, Hanser, München 2011, S. 37 Antje Wagner, Hinter dem Schlaf, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, S. 118 Feridun Zaimoglu, Liebesbrand, Fischer Taschenbuch, Frankfurt/Main 2009, S. 106 Feridun Zaimoglu, Liebesbrand, S. 106 Feridun Zaimoglu, Liebesbrand, S. 106 Feridun Zaimoglu, Liebesbrand, S. 106 Julia Franck, Die Mittagsfrau, S.Fischer, Frankfurt/Main 2007, S. 340 Matthias Politycki, Herr der Hörner, Hoffmann & Campe, Hamburg 2005, S. 192 Judith Kuckart, Kaiserstraße, btb Taschenbuch Random House, 2007, S. 139 Arno Geiger, Es geht uns gut, Hanser, München Wien 2005, S. 96 Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten. Übersetzt von Hainer Kober, Berlin Verlag, Berlin 2008 Karen Duve, Taxi, Eichborn, Frankfurt/Main 2008, S. 106 Daniel Kehlmann, Ruhm, S. 165 Peter Warwerzinek, Rabenliebe, Galiani, Berlin 2010, S. 132 Peter Warwerzinek, Rabenliebe, S. 132 Wilhelm Genazino, Wenn wir Tiere wären, S. 37 Katja Lange-Müller, Böse Schafe, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007 Peter Stamm, Sieben Jahre, S.Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2009, S. 58, 59 Wilhelm Genazino, Wenn wir Tiere wären, S. 111 Daniel Kehlmann, Ruhm, S. 166 Matthias Politycki, Herr der Hörner, Goldmann Taschenbuch, München 2007, S. 269 Thomas Pletzinger, Bestattung eines Hundes, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, S. 45, 46 Clemens Meyer, Die Nacht, die Lichter, S. Fischer, Frankfurt/Main 2008, S. 232 Wilhelm Genazino, Wenn wir Tiere wären, S. 37 Peter Stamm, Sieben Jahre, S. 58, 59 Peter Warwerzinek, Rabenliebe, S. 214 Peter Wawerzinek, Rabenliebe, S. 214 Arno Geiger, Es geht uns gut, S. 63 Daniel Kehlmann, Ruhm, S. 165 Wilhelm Genazino, Wenn wir Tiere wären, S. 37 Anne Weber, Luft und Liebe, S. Fischer, Frankfurt/Main 2010, S. 69 Julia Franck, Die Mittagsfrau, Fischer, Frankfurt/Main 2009, S. 231, 232 Antje Wagner, Hinter dem Schlaf, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, S. 119 Anne Weber, Luft und Liebe, S. 69 Katja Lange-Müller, Böse Schafe, S. 55 Michael Lentz, Muttersterben, S. 118 Antje Wagner, Hinter dem Schlaf, S. 119 Ingo Schulze, Adam und Evelyn, Berlin Verlag, Berlin 2008, S. 22 Sherko Fatah, Das dunkle Schiff, S. 292 Clemens J. Setz, Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes, S. 78 Julia Franck, Die Mittagsfrau, S. 232 Thomas Pletzinger, Bestattung eines Hundes, S. 46 Sherko Fatah, Das dunkle Schiff, S. 293 Clemens Meyer, Die Nacht, die Lichter, S. 232 Thomas Hettche, Die Liebe der Väter, S. 222 Wilhelm Genazino, Wenn wir Tiere wären, S. 111 Judith Kuckart, Kaiserstraße, S. 56 Katja Oskamp, Hellersdorfer Perle, Eichborn, Frankfurt/Main 2010, S. 213, 214 "He unbuttoned the front of her shirt and pulled it to the side so that her breast was uncovered, her nipple poking out, upturned like the nose of the loveliest nocturnal animal, sniffing the night. He took it between his lips and sucked the salt from her." (Übersetzung D. Plügge) Daniel Kehlmann, Ruhm, S. 167 Sherko Fatah, Das dunkle Schiff, S. 331 Antje Wagner, Hinter dem Schlaf, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, S. 119 2