COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Die Reportage vom 30.5.2010 Literarische Plätze Agatha Christie: Mord im Orientexpress Von Peter Marx Regie: Ansage Orient-Express ( DVD, Film) Anfang. 1.47? Stehenlassen, unter O-Ton legen Regie: 1- O-Ton: Der Kellner Band 2 180 - 205 ... wenn ich hier arbeite ist das wie ein Stück von Geschichte, ist eine einzige Sage in der Welt einen hundert Jahre alten Zug gibt es sonst nicht auf der Welt. Es gibt andere Luxury train, aber das ist das Original. Dass viele Leute kennen, das gehört über Orientexpress, viele haben gehört über das. Die Geschichte vom Orientexpress habe ich auch hier gelernt. Vorher für mich war er ein Zug. Aber Arbeit hier ist spezial, weil wir sind nur 10 Kellner und die ganze Welt ist hier. Regie: Ansage hochziehen, stehen lassen Regie 2. O-Ton Die englische Lady 298 - 306 I won't sleep.... I watch. Lachen Übersetzung: Der Gedanke hat mich noch nicht einmal gestreift. Nicht bevor Sie es erwähnt haben. Ich werde heute Nacht nicht schlafen können. Aber ich freue mich auf heute Abend. Es ist schön, dass man sich hier herausputzen und die Bar genießen kann. Und ich hätte nie an einen Mord gedacht, wenn Sie es nicht gesagt hätten. Aber jetzt werde ich vielleicht nicht schlafen können, werde wachsam sein. Regie: Atmo hochziehen, unter Titel blenden Titel: Literarische Plätze Agatha Christie: Mord im Orientexpress Von Peter Marx Regie Atmo Zugreise, Dampflokomotive-Musik beginnt / DVD, 19.16 Rückwärts - unter Text legen. Im Spielfilm beginnt die Reise von Hercule Poirot, dem belgischen Meisterdetektiv in Istanbul. Meine dagegen im Budapester Bahnhof Nyugati Palyaudvar. Im früheren Kaiser- Salon, mit direktem Zugang zum Bahngleis. Die Salon-Pracht ist heute mehr zu spüren als zu sehen. Tiefe Risse im Mauerputz und die einst strahlend weißen Stuckornamente sind bis in die kleinste Rille voll Staub. Verschlissene, durchgesessene Sessel und Bänke sind hier der einzige Luxus. Zwölf Gäste warten im runden Saal. Wie im Roman, zwölf neue Fahrgäste und einer von ihnen ist bald tot. Regie Atmo Bahnhofsatmosphäre, Lärm / Archiv Hinter der schmalen Ausgangstür pulsiert der Budapester Alltag. Bäuerinnen vom Markt auf dem Heimweg, in den Händen Plastiktüten voll Obst, das sie nicht verkauft haben. Zwei Jungs kicken rücksichtslos zwischen den Zugpassagieren. Im kleinen Imbiss dampft eine alte monströse Kaffeemaschine, sprudelt dunkle Brühe in kleine Plastikbecher. Regie Kaffeemaschine, Archiv Die Bahnsteige voll Dreck . Eine Zeitungsseite schwebt durch den zugigen Kopfbahnhof, von Windböen immer höher getragen: Wie ein kleiner autonomer Drachen. Regie Bahnhofsatmo hochziehen Wie Poirot in Istanbul vertreibe ich mir die Zeit damit, Menschen zu beobachten, ohne es mir anmerken zu lassen. Eine "jolie femme" ist jedoch nicht darunter, wie es Agatha Christie im Roman beschreibt: 1. Zitat Die Frau gehörte nach seinem Eindruck zu jener Sorte junger Frauen, die sich überall, wohin sie kamen, mit der größten Selbstverständlichkeit bewegten. Sie wirkte ausgeglichen und tüchtig. Ihm gefiel die strenge Regelmäßigkeit ihrer Züge, die zarte Blässe ihrer Haut. Ihm gefielen auch die dunkelbraune, sanft gewellte Frisur der der kühle unpersönliche Blick ihrer grauen Augen. Für seinen Geschmack war sie für eine jolie femme, wie er das nannte, nur ein ganz klein wenig zu selbstsicher. 12 Frauen und Männer warten auf dem Bahnsteig. 12-mal ein Blickfang zwischen den Jeans, Overalls, Miniröcken der zweiten Klasse. Anzug, Krawatte, Mantel; Kostüm, Hut, Schirm. Koffer nicht aus Hartplastik, sondern mindestens Leder-Imitat. Angeführt von Stewardessen in hellblauen Uniformen durchdringt die Premium-Klasse, gefolgt von Kofferträgern, das Wirrwarr um sie herum. In den Händen Pässe, Fahrkarten und Reservierungsbillets,. Die bordeauxroten Kordeln zur Einstiegszone werden angehoben. Das Ziel direkt vor uns: der Venic-Simplon-Orient-Express: 17 dunkelblaue glänzende Waggons, verziert mit goldenen Messinglettern und Wappen. Über 400 Meter lang und damit doppelt so lang wie jeder ICE und über 1000 Tonnen schwer: Achter Waggon, drittes Abteil, mein Abteil. Dort steht Massimo vor den Stufen. Er verkauft Souvenirs im Zug, ist das Archiv des Orient-Express. Der Italiener, seit 16 Jahren an Bord, kennt alle Bücher, Filme. "Aber nichts ist besser als Christies Mord", sagt er, winkt nach einem Kollegen: Regie 3. O-Ton 506 - 525 Band 1 A-Seite But I think that the atmosphere... as you can find on this train today Übersetzung Ja, definitiv, ich mag den Roman von Agatha Christie am liebsten. Ich bin der Meinung, dass die Szene vor allem am Anfang des Buches, wo es um das Einsteigen der Gäste geht, so wirkt, als hätte sie über uns geschrieben. Bei jeder Abfahrt, jedes Mal, wenn wir eine Station verlassen, ist es genau so. Bei uns fehlt nur die Dampflok, alles andere ist wie im Buch. Die Atmosphäre die sie im Buch beschreibt ist genau dieselbe, wie wir sie heute in diesem Zug erleben. Massimo wendet sich ab, gegrüßt neue Gäste, überlässt mich seinem Kollegen Erik. Der steht in dunkelblauer Uniform, mit Goldstreifen an den Ärmel am Eingang des Waggons. Erik ist der Steward dieses Wagens und für knapp 24 Stunden so was wie mein Butler. Ein schneller Prüfblick auf Fahrkarte, Reservierung - und Passagiere. Zutritt in Jeans verboten, "absolut verboten," sagt Wolfgang Eipeldauer, ebenfalls Stewart, der den Einstieg der Gäste beobachtet. Regie 4. O-Ton 330 Band 1 A-Seite Es gibt immer wieder Ausreißer, die sagen, ach wieso. Aber wir sind dafür auch vorbereitet an Bord. Wir haben dann eine Weste oder eine Krawatte vorrätig, die wir ausleihen können. Also ins Restaurant darf niemand ohne Krawatte. Also die müssen dann in der Kabine essen, wenn sie darauf bestehen, kein Jackett zu tragen. Und die Gäste legen erstaunlicherweise immer noch sehr viel Wert darauf, vor allem unsere britischen Gäste. Zum Beispiel, wenn jemand weniger gut gekleidet ist, dann wird das dem Chefkellner schon mitgeteilt. Oder sie beschweren sich darüber. "The Cabin", sagt Erik und öffnet die Tür in eine kleine, aber edle, plüschige Parzelle: Blank polierte Mahagoni-Wände, verziert mit filigranen Intarsien: Tulpen, Rosen im Art-deco- Stil. Eine beigefarbene Couch mit Lilienmuster, weiße Spitzendeckchen schützen die Kopfstützen. Eine Art-deco- Lampe mit rosafarbenen Stoffhütchen am Fenster, ein schmaler Holz-Tisch und in der rechten Ecke, verdeckt durch eine Tür, ein Waschraum. Keine Dusche - nur Katzenwäsche de Lux. Jedes Detail lässt mich schnell vergessen, das ich hier 24 Stunden lang eingepfercht bin - auf höchstem Niveau. Abgesehen vom komplizierten Schließmechanismus der Eingangstür. Regie Atmo Tür Klick , Klack / 364 Band 1 A-Seite /// oder Archiv / hochziehen Niemals zerren und ziehen, sagt Erik, macht mehrmals die Tür auf und zu. Und ironisch wünscht er grinsend eine "schöne Fahrt". Weil er weiß, ich werde es wieder falsch machen und niemals lernen mit der gebotenen Eleganz aus dem Abteil zu treten. Solche Probleme kennt Hercule Poirot nicht: Zitat 2 Poirot begab sich durch den Gang, wobei er ziemlich langsam vorankam, da die meisten Reisenden vor ihren Abteilen standen. Sein "Pardon, Pardon" erklang mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerkes. Schließlich kam er zu seinem Abteil. Drinnen griff der junge Amerikaner aus dem Hotel Tokatlia gerade nach einem Koffer über sich. ... Ein Pfiff ertönte, dann gab die Lokomotive einen lang gezogenen, wehklagenden Schrei von sich. Beide Männer traten auf den Flur hinaus. Plötzlich gab es einen Ruck. Beide Männer drehten sich rasch zum Fenster um und sahen den langen, erhellten Bahnsteig langsam vorbeiziehen. Der Orient-Express hatte eine Dreitagereise quer durch Europa angetreten. Regie Atmo CD: Abfahrt 19.16 verschwindet. Hochziehen , unter Text legen Ruck ja, Schrei - nein: Diesellokomotiven ersetzen heute die Dampfloks zu Agathe Christies Zeiten. Die Schriftstellerin fährt mehrmals mit den Orient-Express von London nach Istanbul, um ihren Mann, einen Archäologen, zu besuchen. Während ihrer Reisen, im Winter 1928, steckt der Express zehn Tage lang in der West-Türkei in einer Schneewehe fest. "Daraus lässt sich ein Buch machen", soll Agathe Christie gesagt haben. Ob es stimmt - oder eine weitere Legende ist, von denen sich viele um diesen Zug ranken? Regie Atmowechsel reale Fahrt-Atmo 008 - 112 Zugfahrt Sechs Kinofilmen, 19 Büchern und einem Musikstück dient der Orientexpress bislang als Vorlage. Genügend Stoff, der die Gäste zum Träumen bringt, erzählt Massimo später in seinem Souvenirladen. Er kennt jede Legende und die Geschichte jeder Kabine im Zug: Regie: 5. O-Ton Band 1 - A 463 - 481 Band 1 A-Seite And the quests they sleep.... The train is the real VIP Übersetzung Sie schlafen auch in anderen VIP-Abteilen, wie z.B. in der Kabine von Mata Hari, die darf man auch nicht vergessen oder in denen von Königen, die hier zu Gast waren. Einer der ältesten Wagons ist der 309. Der wurde in der Nähe von Budapest in die Luft gejagt als er über eine Brücke fuhr. Im Zug fuhr damals auch die Tänzerin Josephine Baker mit. Nach dem Anschlag tanzte sie vor den Überlebenden im Wagon 309 bis sie gerettet wurden Der Wagon 309 war es auch, der im Schnee stecken blieb und Agathe Christie zu ihrem Buch inspirierte. Doch eines ist sicher. Der Zug ist der wahre VIP. Giuseppe Albersheli, der erste Oberkellner hört zu, was sein italienischer Landsmann im Shop erzählt und schildert seine Erfahrungen mit den Gästen, die mit dem Christie-Buch in der Hand durch den Zug streifen: Regie 6. O-Ton Albersheli 357- 384 Band 2 A-Seite Die Gäste hätten gerne als erstes, wo hat sie geschlafen, in welchem Zimmer, in welchem Wagen, wie alt sind die Wagen. Die kommt einfach, wir haben einige Gäste gehabt, die letzte Reise, die kommt einfach, das ist dann Fanclub von A.C. Die sind gekommen, die hätten gerne eine Reise für 30 Personen machen sie nach alle Fans von A.C., wie eine Poirots Art dann machen, wie Schauspieler ... Die wollen das nachspielen? ... Ja, nachspielen, das stimmt. Und sie hätten gerne immer noch gewusst, wie sie hat das A.C. das Buch gemacht, das "Murder on the orient express" das Mörder das sie nie ein Mörder gehabt auf dem Zug. Aber inzwischen vor dem 2. Weltkrieg, das war ein Sturm, eine Schneesturm und der Zug, das war zu der Zeit nur 6 Wagen und es ist ... beide Seiten waren gestoppt, war eine avalanche eine Lawine und sie war dabei. Die Landschaft von Ungarn wird hügeliger. In den Abteilen wird es ruhig. Ein englisches Ehepaar aus Birmingham - meine Nachbarn. Die Frau drückt auf die Klingel. Regie Atmo Klingel /// Archiv Tee, Gebäck für sie, ein Bier für den Mann, der unglücklich aus der Wäsche schaut. Helen und Robert. Sie, Ende 40, hat sich die Reise zum 28. Hochzeitstag gewünscht und er, der einen kleinen Betrieb für Landmaschinen hat, bezahlt für beide rund 5000 Euro, obwohl er die Reise schon hasst, bevor sie anfängt. Ein Motiv für einen Mord? Nicht bei Robert, Typ Riesenteddybär. Regie 7. O-Ton 275 - 281 Band 2 A-Seite I think it is part.... Always wanted to do Übersetzung Ich denke, es ist Teil unserer Geschichte und es ist irgendwie elegant und vornehm und so anders als alles andere heutzutage. Ich denke, England hat ungeheuer viel von seiner Eleganz verloren und daher ist das hier etwas was ich schon immer tun wollte. Dieser Zug ist ein extrem alter Zug, zugleich extrem elegant und mit extrem sonderbaren Menschen besetzt: Engländern eben, die diesen Zug heute als Zeitmaschine nutzen. Zurück in die Vergangenheit, in die 20ziger, 30ziger Jahre, als Groß -Britannien noch bedeutend, der erste Weltkrieg siegreich beendet und der amerikanische Cousin erst am Anfang seiner Weltmacht-Pläne steht. "A real good time", sagt Helen, nascht an ihrem Gebäck, blickt missmutig auf die halbleere Bierflasche ihres Mannes. Regie: 8 o-Ton 313 Band 2 -A-Seite It is a dream of..... to be able to do this Übersetzung Wie ich schon anfangs sagte: ich glaube, die 30er Jahre waren eine Zeit der Extravaganz und des Luxus und Wir in Großbritannien haben das verloren. Deshalb ist es schön zurück zu schauen. Jetzt, da es nur noch eine kleine Zahl von Leuten, gibt die so eine Erfahrung machen kann. Ich schätze mich daher sehr glücklich, dass ich das machen kann. Eines ist mir klar: Hier wird es keinen Mord geben. Nicht heute Nacht, wenn der Orientexpress durch Deutschland rast. Niemals, nie . Hercule Poirot hört dagegen in seinem Abteil einen Schrei. Zitat 3 Jetzt fiel ihm wieder ein, dass Ratchetts Abteil an das seine grenzte. Er stieg aus dem Bett und öffnete die Abteiltür, als gerade der Schlafwagenschaffner über den Gang geeilt kam und an Ratchetts Tür klopft. Poirot hielt seine Tür einen Spaltbreit offen und spähte hinaus. Der Schaffner klopfte ein zweites Mal. Wieder ertönte die Klingel, und weiter hinten ging über einer anderen Tür ein Lämpchen an. Der Schaffner warf einen Blick über die Schulter zurück. Wieder im Souvenirladen. Massimo lacht, unterbricht das Einpacken von Kaffeetassen und Gläsern mit dem Symbole der Orient-Express. Jeder Gast stellt diese Frage nach dem letzten aktuellen Mord im Zug. Und Massimo, mit seinen über 50 Jahren einer der ältesten Mitarbeiter an Bord, antwortet wie immer: Regie 9. O-Ton Band 1 A-Seite 433 - 445 Absolutely this is one of... I gave his name to the bears that I sell. Übersetzung Es gibt schon seit ewigen Zeiten keine Morde mehr. Weil alle Gäste einen Mord in diesem Zug erwarten, mache ich Witze und sage, dass eines Tages sicher der nächste Mord passieren wird. Und ich werde das Opfer sein und Giuseppe, der Oberkellner wird mich töten, weil in die Bären, die ich verkaufe, seinen Namen gegeben habe. Zwei Morde sind - amtlich registriert: ein französischer Gesandter und ein amerikanischer Militärattache. Die Täter werden nie erwischt. Und die Motive- unklar: Überfall, Spionage, Auftragsmord, Eifersuchtsdrama. Alles ist in diesem Zug vorstellbar, der am 5. Juni 1883 zum ersten Mal aus dem Pariser Bahnhof Gare de l`Est fährt. Sechs Jahre später dampft der Express das erste Mal nach Konstantinopel. Fahrzeit: rund 70 Stunden. Seither tritt der Zug unter den verschiedensten Namen auf und in der eigenen Geschichte spiegeln sich die Wirrnisse, Abgründe und Verzweiflungen der verschiedenen Dekaden wieder: Zerstörung, Wiederaufbau, Zerstörung und Wiederaufbau. Ein rollendes Museum, sagt Kellner Wolfgang Eipeldauer, den ich beim Spaziergang durch den Zug wieder treffe. Regie: 10 O-Ton 303- 315 Band 1 , A-Seite Hm... Wagen mit besonderer Geschichte. Z. B. haben wir einen, der war während der Kriegszeit ein Bordell für Soldaten. Und gleich nach dem Krieg hat das dänische Königshaus den Wagen gekauft. Und das war dann der königliche Zug von dem. nicht aus Dänemark, von den Niederlangen. Diskret überhört der 34 jährige Steward die Frage nach Affären, nach Erlebnissen mit Prominenten. Er lächelt nur verschmitzt, was die Sache noch ärgerlicher macht, erzählt dann: Regie: 11. O-Ton 256 - 270 Band 1, A-Seite ... eine lustige Geschichte. Da war eine junge Dame, die mit ihrer Mutter gereist ist. Aber die waren zu dritt in der Kabine. In der Tasche hatten sie in einer Urne, den eingeäscherten Vater oder Ehemann dabei. Sie sind nach Italien gereist, weil der Tote ursprünglich aus Italien war und sie wollten noch eine schöne letzte Reise mit dem Mann gemeinsam machen. Da waren die zu Dritt in einer Doppelkabine Ernesto Falcomar, der zu uns stößt, ergänzt, mit respektvollem Unterton: "Es gibt viele verrückte Gäste." Regie 12. O-Ton 226 - 245 Band 2 A Es gibt viele Gäste, die sind amazing, verrückt. War z.B. eine Person, die hat gemacht einen Geburtstag, hat 200 000 ? gelassen oder viele Leute, da war eine Gruppe, das hat gemacht, ... das hat vermietet eine Person für Marketbüro auf dem Zug...? viele Leute mit dem moustache auf dem Zug und danach war die Gruppe, die musste finden den Mörder. Einen Monat vorher wir haben gehabt??? , den Schauspieler. War da, ja. Er hat gemacht die Reise von Venedig bis Prag und Prag- Venice. Österreichs Berge rücken näher. Wien ist das nächste Ziel. Zum Kaffee serviert Erik mir auf dem Silbertablett süße Schweinereien von österreichischen Edel-Konditoren. Nicht ein Krümel bleibt übrig. Das monotone Rütteln und Schaukeln der Waggons macht müde. Mir geht es wie Mrs. Hubbard im Roman. Die schläft, bis ein unbekannter Mann in ihrer Kabine steht und sie niederschlägt: Zitat 4 Mrs. Hubbard Ach ja. Also, und da lag ich nun, hatte die Augen zu und überlegte hin und her, was ich machen könnte. ... Aber irgendwie habe ich mich dann wieder gefangen und mit der Hand um mich getastet und auf die Klinge für den Schaffner gedrückt. Ich habe geklingelt und geklingelt, aber es passierte nichts, und ich kann Ihnen sagen, ich dachte schon, mir bleibt gleich das Herz stehen. "Barmherzigkeit", dachte ich, vielleicht haben die ja schon alle Leute im Zug umgebracht. Regie Atmo Kohle schaufeln 417 - 430 Band 2 A-Seite / unter Text legen Erik schnauft... Mit einer schmalen Kelle schaufelt er Eierbriketts in den Eisenofen am Ende des Waggons. Jeder Waggon hat einen eigenen Ofen, damit die Gäste in der Nacht nicht frieren. Regie: Atmowechsel Zugfahrt Zeit für das Dinner. Kabinentüren klappern, im Flur warten Mann oder Frau bis die jeweiligen Partner drinnen fertig angekleidet sind. Natürlich nur Smoking oder Abendkleid. Wien, München liegen hinter uns. Günzburg und Göppingen, sind die nächsten Stationen. Namen, die so gar nichts weltläufiges haben. Regie Atmo Musik 558- 619 Band 1 -A-Seite In der Mitte des Zuges - der Barwagen. Dahinter drei Waggons mit den verschiedenen Restaurants des Expresses: Etoile du Nord mit seinen vielen Intarsienarbeiten, Cote d`Azur wegen den Glasreliefpaneelen und Voiture Chinoise wegen seiner Lackpanelle. Alle Tische gedeckt mit Damastdecken, Kristallgläsern, Silber-Besteck. Regie: Atmo Rühren der Schüssel, Anfang O-Ton 13 hier hochziehen, unterlgen. In Vorbereitung - das Diner, über das sich Oberkellner Albersheli mit den Köchen noch nicht einig ist. Wachtelschenkel mit Fenchel oder eine Trilogie vom Lachs. Oder? Regie 13. O-Ton 524- 551 Band 2 A-Seite Hochziehen an dieser Stelle Das ist die kleine Küche, jetzt macht mein Kollege holländische Sauce, Rührgeräusch ... Eigelb mit Butter ... Rühren...8 qm Küche, am Herd arbeiten insgesamt 5 Leute, ein Blancheur, der arbeitet drinnen mit dem Geschirr, 2x2 Spüler und drei Chef. Und das ist jetzt das mise en place von der Vorspeise heute Abend haben wir diese Trilogie von Lachs, ... als Hauptgericht heute Abend haben wir das Ente rosa gebraten. Welchen Wein bestellt Hercule Poirot aus der Weinkarte? Graham Greene hat seinen Helden Myatt im Roman darüber grübeln lassen, dass es im Express die reinste Verschwendung ist, hier für Wein Geld auszugeben, weil kein Bouquet das ständige Zug-Rütteln überdauern kann. Der Oberkellner öffnet eine versteckte Tür. Sein zufriedenes Gesicht lässt die Kritik des Autors verpuffen: Regie 14. O-Ton 507 - 514 Das ist der Weinkeller, wir haben ungefähr 2000 Weine, 1000 Flaschenweine. Wir haben die Weine alle mit richtiger Temperatur von Rotwein von 20 ? bis 1400 ?. Weißweine, den besten Champagner. Und alles kardanisch aufgehängt, so dass jede Flasche immer ruhig liegt, wie ein Schiffs- Kompass. Ein beeindruckender Anblick und ein ganz anderer, als ihn Hercule Poirot vor dem Dinner erlebt: Zitat 5 Die amerikanische Dame, wie sie geschrien hat, ma foi! Ich dachte schon, sie wäre auch ermordet worden. Ich bin hingerannt - gebrüllt hat sie wie am Spieß - sie muss sofort zu Ihnen, hat sie geschrien - und gleich ist sie losgerannt und hat in alle Abteile, an denen sie vorbeikam hineinposaunt, was passiert war. Es ist da drinnen. An der Klinke der Tür zum Nachbarabteil hing ein großer karierter Waschzeugbeutel aus Gummi. Darunter lang, wie Mrs. Hubbard ihn fallen gelassen hatte, ein Dolch - ein billiges, pseudoorientalisches Ding mit gerader spitz zulaufender Klinge, auf der lauter bräunliche Flecken waren, wie Rost. Poirot hob den Dolch vorsichtig auf. " Ja", brummelte er leise. Irrtum ausgeschlossen. Das ist die gesuchte Waffe." Regie: Atmo Barmusik Kein Mord im Barwagen, obwohl Robert, der Landmaschinenhändler, so schaut, als könnte er jeden Moment zum Massaker ansetzen. Sein Bauch und der Smoking, sie werden nicht Freunde, auch nicht die Fliege, die er zweimal erfolglos versucht abzulegen. Helen, seine Frau bleibt eisern, erbarmungslos, zwingt ihn sogar "Champagner" zu trinken. Robert ist so fehl am Platz, wie nur möglich; während Helen, gekleidet im Stil der 20ziger Jahre mit Stirnband, Fransenkleid und langer Perlenkette jede Sekunde genießt, auch nach dem dritten Glas Champagner. Und der Schotte am Tisch, gekleidet im traditionellen Kilt scheint nur darauf zu warten, dass Robert wütend verschwindet. Aber Robert erweist sich als Steher. Amüsiert beobachtet die Szene Massimo von der Bar aus. Regie: 15 O-Ton 482 - 506 Band 1 A-Seite I think the atmosphere it the same.... This is your Choice Übersetzung Ich glaube, die Atmosphäre ist dieselbe geblieben, der einzige Unterschied ist, dass die Gäste heute an Bord kommen um diese Erfahrung zu machen. Damals war es die einzige Möglichkeit, um von einem Ort zum anderen zu reisen. Heutzutage mit den Flugzeugen hat jeder die Wahl. Bei einem Flugzeug geht man einfach an Bord und fliegt direkt an einen anderen Ort. Das ist kein Reisen. Sich mit einem Zug einer Stadt nähern, drauf zu warten, dass man ankommt, aus dem Fenster zu schauen, die Landschaft beobachten, das ist etwas ganz anderes. Das ist Reisen. Mit dem Flugzeug bewegt man sich einfach von einem Ort zum anderen. Man hat die Wahl Die Wahl hat auch Hercule Poirot. Der Mordfall im Orientexpress ist gelöst. Zwölf Gäste lädt er in den Speisewagen ein. Zitat 6 Und da sah ich Licht. Sie waren alle verwickelt. Denn das so viele Menschen, die alle eine Beziehung zu dem Fall Armstrong hatten, zufällig im selben Zug reisten, war nicht nur unwahrscheinlich, es war unmöglich. Es konnte kein Zufall sein, es war geplant. Eine Geschworenenbank besteht aus zwölf Personen - es waren zwölf Fahrgäste - und Ratchetts wurde mit zwölf Messerstichen getötet. Und alles fand plötzlich eine Erklärung. Der Morgen danach. In Saarbrücken wechseln zum letzten Mal die Lokomotiven. Ein Blick nach draußen: junge Pappelwälder, eine Landstraße, ein fast zerfallenes Haus, keine Menschen. Regie: Atmo Klopfen an Tür / Erik klopft und bringt Kaffee, Croissant, Brötchen. Alles handwarm. "Willkommen Frankreich." Die ersten Vororte von Paris tauchen im Morgennebel auf: die Straßen sind jetzt breiter, der Autoverkehr stärker. Gleich fährt der Zug in Paris ein. Regie: Atmo Zugfahrt kurz hochziehen Im Roman bereitet sich Hercule Poirot auf die Ankunft in Bukarest vor. Was sagt er der Polizei. Die wahre Geschichte der zwölf Mörder oder die erfundene Geschichte um den spurlos verschwundenen Mafia-Mörder. Regie: 7 Zitat Poirot sah seinen Freund an. "Was ist ihre Meinung?". Monsieur Bouc räusperte sich. "Nach meiner Ansicht," sagte er, "ist die erste Theorie, die Sie uns unterbreitet haben, die richtige - sie ist es ganz bestimmt. Ich schlage vor, wir bieten diese Lösung der jugoslawischen Polizei an, wenn sie eintrifft. "Gut so", sagt Monsieur Poirot... ich werde nunmehr die Ehre haben, mich von dem Fall zurückzuziehen..." Regie Atmo Bahnhofsatmosphäre /// Archiv (ohne deutsche Ansagen) Am Gare de l`Est warten schon die neuen Fahrgäste hinter den Kordeln, beobachten die Einfahrt des Expresses, der sie nach London bringt. Auf den Küchenchef warten vier Gepäckwagen mit frischem Gemüse, Obst, Fleisch und noch lebenden Hummern. Ihre dicken Zangen sind mit Gummibändern gesichert. Unruhig krabbeln sie in einem Wasserbottich. Vielleicht ahnen sie schon was kommt: Sie werden sterben, spätestens zur Mittagszeit. Sie sollen die einzigen Opfer dieser Reise bleiben. Regie: Atmo Hoch / Blende Zugfahrt, Musik wie am Anfang Ende 1