Deutschlandradio Kultur Länderreport COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. "damit es lustiger brenne" (x) - ETA Hoffmann in Berlin. Ein Streiflicht zur Preußen- & Berlin-Geschichte- (Der Autor dankt dem Aufbau Verlag Berlin für die freundliche Unterstützung) Autor Claus Stephan Rehfeld Red. Julius Stucke Sdg. 22.06.2012 - 13.07 Uhr Länge 21.37 Minuten Regie Clarisse Cossais Spr. Thormann (x - Hitzig "E.T.A. Hoffmanns Leben und Nachlaß", S. 59) Moderation Oh ja, er trank viel und gern ... "um sich zu montiren", also geistig in Rage zu versetzen. So wie es die Gesellschaft tut, die Metropole gleichfalls. ETA Hoffmann - oft als "Gespenster- Hoffmann" tituliert. Wegen seiner bizarren Geschichten. Aber kommt uns heutzutage nicht auch arg viel "gespenstisch" vor, seltsam, eigenartig, skurril? Vor 190 Jahren starb er in Berlin, am 25. Juni : ETA Hoffmann. Uns hat er verdammt viel hinterlassen - Skepsis und Phantasie. Bitte. -folgt Script Sendung- Script Sendung Die illustre Runde Kutsche auf holprigem Pflaster Da kommt er. Da kommt er wieder. Zum dritten Mal. Und wieder hat er große Erwartungen an Berlin. Diesmal will er einer "große(n) Revolution" (1) in der Musik beiwohnen, "TheaterComponist oder Capellmeister!" (2) werden. Die Juristerei soll sein "Brodbaum" (3) werden. Also hat Freund Hippel seine Beziehungen spielen lassen und ihm Zutritt zum Kammergericht verschafft. Per 1. Oktober. (4) Haustür / anklopfend (leise, zur Seite sprechend) Ja, er ist wieder da ... und wird für immer bleiben. Die ersten 24 Stunden der noch 8 Jahre sind kaum um, und schon hat Freund Hitzig eine Gesellschaft organisiert. Wir notieren den 27.September 1814. Tür zu / Schritte auf Dielen / im Hintergrund tuscheln Männer Da, den Herren werden Sie vielleicht nicht kennen : Eduard Hitzig, Studienkollege Hoffmanns und Freund aus den gemeinsamen Amtsjahren in Warschau und ebenfalls am Kammergericht tätig. Die anderen Herren müssten Ihnen geläufig sein. Ludwig Tieck ... Adelbert von Chamisso .... Baron Friedrich de la Motte Fouqué ... Die Herren Literaten wollen die romantische Berliner Literatur befördern. Mit ihm, der gerade für Aufsehen gesorgt hat - mit den "Fantasiestücke(n) in Callots Manier" und den feinen "Kreisler- Geschichten". Zwei vortreffliche Billets für diese illustre Runde. Hitzig hat ihn übrigens für heute Abend als den Herren Kappellmeister Kreisler angekündigt. Nun, für Kreisler- Hoffmann wird es "eines der interressantesten Diners die ich erlebt." (5) Der Kunzsche Riß Federzeichnung auf Papier Ja, so. (schwungvolles Federgeräusch) Da tummeln sie sich auf dem Papier. Mit der Feder hat er den Grundriß seiner Wohnung nebst Blick auf den Gendarmenmarkt hingeworfen, bevölkert von wahren und erdachten Gestalten aus seinem Leben. Ihn sehen wir gleich mehrfach. Da, er lehnt aus dem Fenster seines Arbeitszimmers und pafft mit Hausnachbar Devrient, dem berühmten Schauspieler, um die Wette. Gleich daneben, im Schlafzimmer, liegt er neben seiner Frau Mischa im Bett. Und im gegenüberliegenden Theater ... steht er als Kapellmeister Kreisler erwartungsvoll vor Musikdirektor Weber. Und ... ja, hier, links unten ... sehen Sie ... zwei Gäste an einem Tisch ... Ist er das nicht mit Freund Devrient im Weinhaus von Lutter und Wegner? Die Theateruhr zeigt die 12 Stunde an. Baron Fouqué eilt im Zweispänner dem Gensdarmes Markt zu, in der Markgrafen Straße nähert Brentano sich dem alten Tieck; hinter dem Theatergebäude tummeln zwei seltsame Gestalten : Chamisso's Schlemihl, der Mann ohne Schatten. Und ETA's Gegenfigur Spikher sucht offenbar ihr verlorenes Spiegelbild. Soldaten und Gemüseweiber, Glockengeläut und Chorgesang. Ach, es ist ein Kommen und Lärmen. (6) Oh ja, Berlin gibt ihm Futter. Auch an diesem 18. Juli 1815, da ETA diese Federzeichnung an seinen früheren Bamberger Verleger Kunz schickt. (7) "Du solltest hier seyn", ruft er Freund Hippel nach Ostpreußen zu, "Das lebendige Leben der großen Stadt, die Residenz wirkt doch nun einmal wunderbar auf das Gemüth, und solchen Kunstgenuß, wie er hier doch zu finden, ist das beste RestaurationsMittel für den Geist, den das Einerley erschlafft, wo nicht zuletzt tödtet." (8) Die Musik Taktstock, klopft auf Holz Musik aus "Undine" (daraus "Ouvertüre" ) Sie erinnern sich? Die "musikalische Revolution"? 1805 hatte Hoffmann seinen dritten Vornamen Wilhelm in Amadeus verwandelt. Er bewundert Mozart. Und nun hat er es geschafft. Seine "Undine" wird aufgeführt, seine Musik zu Fouqués Libretto. Im Königlichen Schauspielhaus. Am 3. August 1816. Mit großem Erfolg. Schinkel hat die Dekoration besorgt für die erste deutsche romantische Oper. Die 13. Aufführung geht am 29. Juli 1817 über die Bühne, zwei Tage später ist alles vorbei. (9) Vor seinen Augen brennt das Schauspielhaus ab. "Ich könte Ihnen erzählen, daß ich bey dem Brande des Theaters von dem ich nur 15 bis 20 Schritt entfernt wohne, in die augenscheinlichste Gefahr gerieth da das Dach meiner Wohnung bereits brante, noch mehr! - daß der Credit des Staats wankte, da, als die Perückenkammer in Flammen stand und fünftausend Perücken aufflogen, Unzelmanns Perücke aus dem Dorfbarbier mit einem langen Zopf, wie ein bedrohliches feuriges Meteor über dem Bankgebaüde schwebte (...) ... hierauf stiegen sofort die Staatspapiere! - Ist das nicht Stoff zum Epos?" (10) Wahrlich, das ist er. Noch Mitte 1818 hebt Hoffmann in einem autobiographischen Artikel für die Brockhaus Encyclopädie 1819 seine "überwiegende Neigung zur Musik" hervor. (11) Sie wird ihm bleiben, aber seine "Undine" wird nicht mehr aufgeführt. Die Gesellschaften Restaurant / Geräusche der Zeit, Stimmen im Hintergrund "Halt! Hier ist das Café-Royal. (...) ... vorn das splendideste Kaffeehaus Berlins, hinten die schöne Restaurazion. Ein Versammlungsort eleganter, gebildeter Welt. Sie können hier oft die interessantesten Menschen sehen. (..) ... dort am Tisch, das kleine bewegliche Männchen mit den ewig vibrierenden Gesichtsmuskeln, mit den possierlichen und doch unheimlichen Gesten? Das ist der Kammergerichtsrath Hoffmann, der den 'Kater Murr' geschrieben ... hat." (12) Dichterkollege Heine hat uns diese hübsche Nachricht aus dem Café Royal im ersten seiner "Briefe aus Berlin" vom 26. Januar 1822 hinterlassen. Ja, Hoffmann hat seinen Hochsitz auf der Jagd nach literarischen Stoffen gewechselt. Mehrfach. Die üblichen Gesellschaften und Salons hat er schnell gemieden. Der Umworbene mag kein "noch ungedrucktes Manuskript vorlesen ... oder eine alte Großmutter mit schönen Redensarten unterhalten". Er entflieht den "literarisch-musikalischen Thees", diesen "abgestandenen Beifallsphrasen ... etc. pp", schneidet "die furchtbarsten Gesichter ..., sobald er sich langweilt(e)", redet Dazwischen und offenkundigen Unsinn etc. pp. Kurzum, er wird nur selten ein zweites mal eingeladen. (13) Die Abende im Kreis der "Serapionsbrüder" gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Am 14. November 1818 trafen sie sich erstmals in Kammergerichtsrat Hoffmanns Wohnung. Seinen Stammplatz hat er nun in Restaurationen. Er trinkt gerne und viel, "um sich zu montieren", also geistig in Rage zu bringen, braucht die "exotische Stimmung", um ein "Feuerwerk von Witz" steigen zu lassen, stundenlang, bei Lutter und Wegner. Der "Freund aller Extreme" huldigt dem Grundsatz, "daß, wenn man Kunstgenüsse haben wolle, man sie an öffentlichen Orten für sein Geld besser finde als in Privatzirkeln für beschwerliche Kratzfüße (...) und man weggehen könne, wenn man wolle ..." (14) Die Berlin-Geschichten Nächtliche Straße, einsame Schritte auf Pflastersteinen (plaudernd) "und man weggehen könne, wenn man wolle ..." - nun, vom Cafehaus- oder Weinhaus-Tisch mag er nur ungern aufstehen und weggehen. Er ist Schaulustig und Geschichten- und Schreibsüchtig. Die Gestalten geben das Panoptikum ab, der Geist des Ortes besorgt den Rest. Gut, gut, nicht ganz, denn er ist es ja, der den "ernsthaften Leuten, Obergerichtsräten, Archivarien und Studenten tolle Zauberkappen überzuwerfen (hat), daß sie wie fabelhafte Spukgeister am hellen lichten Tage durch die lebhaftesten Straßen ... schleichen ..." (15) Berlin also. Seine erste Erzählung überhaupt ist eine Berlin-Geschichte. Ein meisterhafter Auftakt. "Ritter Gluck". Vorhang auf. Erstes Bild : Berlin, Tiergarten, an der Heerstraße, da wo "eine verstimmte Harfe, ein paar nicht gestimmte Violinen, eine lungensüchtige Flöte und ein spasmatisches Fagott sich und die Zuhörer quälen." (16) (Buch auf den Tisch knallen) "Die Abenteuer der Silvesternacht". Der Leser folgt dem Irrweg eines Mannes ohne Spiegelbild durch das nächtliche Berlin : "Himmelsbild - Höllengeist - Entzücken und Qual - Sehnsucht und Verzweiflung!" (17) Ja, ja, Berlin. (Buch auf Tisch) "Die Brautwahl" (18) - wohl seine berlinischste Geschichte. (Buch auf Tisch) "Das öde Haus"? Die seltsame Geschichte soll Unter den Linden No. 9 (der alten Zählung) spielen ... wo heute die Russische Botschaft steht. "... sich darin das Wunderliche mit dem Wunderbaren auf seltsam grauliche Weise mische." (19) So genau seine Straßenbeschreibungen, so präzise die Darstellung des berliner Bürgertums. Ja, er entdeckte Berlin und die großstädtischen Lebensverhältnisse für die Literatur, ihre "Abdrücke" machte er lesbar. (kurze Pause) Walter Benjamin wird ihn später trefflich den "Physiognomiker von Berlin" (20) nennen. Die Juristerei Feder kritzelt Der Herr Kammergerichtsrat Hoffmann kritzelt wieder vor sich hin. Während der Session! Im Kammergericht. Auf einem Aktendeckel! Er zeichnet gerade "Hoffmann ... im Kampf mit der Bürokratie", mit einer Lanze, reitend auf dem Kater Murr. Sein Gegner - mit Pistole auf ihn zielend - sieht Polizeidirektor von Kamptz ... verdammt ähnlich. (21) Ja, sie sind erbitterte Gegner. Wir schreiben das Jahr 1821. In Deutschland wittert die Reaktion Morgenluft. Nach der Ermordung Kotzebues 1819 ist "Demagogenverfolgung" angesagt, Gesinnung verdächtig. Und unser Hoffmann votiert zwischen den Fronten. "daß ich ... wie jeder rechtliche vom wahren Patriotismus beseelte Mann überzeugt ... bin, daß dem hirngespenstigen Treiben einiger junger Strudelköpfe Schranken gesetzt werden mußten (...) Hier war es an der Zeit, auf gesetzlichem Wege mit aller Strenge zu strafen und zu steuern. Aber statt dessen traten Maßregeln ein, die nicht nur gegen die That, sondern gegen Gesinnungen gerichtet waren." (22) Also beruft er sich ... auf den König! Auf dessen Order, wonach nur das Gesetz gelte. DAS wird er immer wieder tun. Seit dem 1. Oktober 1819 ist er Mitglied der "Königlichen Immediat-Untersuchungs-Kommission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindung und staatsgefährdender Umtriebe". Handlanger soll er sein, Rechtsprecher bleibt er. Sogar für den "staatsgefährdenden" Turnvater Jahn, obwohl in seinen Augen ein "Krakeler" (23a ) & "ein berühmter Hüpf-Spring- und Schwungmeister" (23b) oder ein "Brüllaffe" (23c), er votiert dennoch für ihn, weil : "... bloße Gesinnungen, sind sie nicht als That ins Leben getreten, nicht der Gegenstand einer Kriminal-Untersuchung seyn können." (24) Das Preußische Berliner Kammergericht steht zu Hoffmann, auch als der sich wieder mit dem König anlegt! Warum? Hier, Beethoven bringt es auf den Punkt. "Hoffmann - du bist kein Hofmann." (25) Die Verwicklung (Meister Floh) blättert im Buch "Keine Zeile fand ich darin, die sich auf die demagogischen Umtriebe bezöge. Der Titel des Buches wollte mir anfangs sehr unanständig vorkommen ... Meister Floh ..." (26) Schön, nicht wahr, Heine ist wieder in Kampflaune, stichelt die Zensur mit seinem dritten "Brief aus Berlin" am 07. Juni 1822. Und uns wird die Brust langsam eng. Die Zensur hat ihr Geschäft erledigt. blättert weiter im Buch / quirlende Musik daraus & unter Sprecher legen Dieses eine Wort. Ach, Hoffmann hat den Mund nicht halten können und in geselliger Runde, wohl bei "Lutter und Wegner", geplaudert. Er werde im "Meister Floh" "dies und jenes ... persifflieren". (27) "Meister Floh" wird Polizeidirektor von Kamptz und Innenminister von Schuckmann gewaltig jucken. Endlich können Sie dem aufmüpfigen Kammergerichtsrat an den Kragen. Es geht um ein Wort nur, es geht um alles. "Meister Floh" also. Auf Seite ... (blättert) hier : Peregrinus Tyß hat seinem Tagebuch den Satz anvertraut : "Heute war ich leider mordfaul." (28) Und den Geheimen Hofrat Knarrpanti, sie ahnen es, er steht für Kamptz, läßt er sagen : "daß, sei erst der Verbrecher ausgemittelt, sich das begangene Verbrechen von selbst finde." (29) Punktum. Ende des Zitats, Beginn der Affäre. "mordfaul" - ach, Hoffmann hat es den Akten über den Studenten Gustav Asverus entnommen. Und Polizeidirektor von Kamptz kennt das Wort. "mordfaul" - Asverus - 28. Juli 1819 - mit Rotstift unterstrichen - zwei mal unterstrichen. (30) Und Hoffmann zitiert es. Aus den Akten! (flüstert) "mordfaul" - es muß ihm gefallen haben, als Literat. (weiter normal) Polizeidirektor Kamptz schlägt zu, wirft Hoffman "gebrochene Amtsverschwiegenheit" (31) vor. Innenminister Schuckmann fordert Bestrafung, Versetzung in die Provinz. (süffisant) Und rät von einem Prozeß ab ! - weil Erfolg "sehr zweifelhaft", zu raffiniert der Hoffmann. (32) Justizminister von Kircheisen, Hoffmann nicht abgeneigt, beauftragt den Hoffmann zugeneigten Präsidenten des Kammergerichts, Woldermann, mit dem Verhör. Beide werden akzeptieren, was Freund Hippel, Chefpräsident von Westpreußen und gerade in Berlin, erwirkt : die Möglichkeit einer schriftlichen Verteidigung, ein ärztliches Attest und Aufschiebung des Verhörs. (33) Letzter Blick aus dem Eckfenster Straßengeräusche der Zeit / Marktplatz - beides etwas entfernt erklingend "Aber dies Fenster ist mein Trost, hier ist mir das bunte Leben aufs neue aufgegangen, und ich fühle mich befreundet mit seinem niemals rastenden Treiben. Komm, Vetter, schau hinaus!" (34) Mehr schafft er nicht mehr. Er ist gelähmt. Schreiben kann er nicht mehr, nur noch diktieren, aber schauen, das kann er! Aus dem Eckfenster seiner Wohnung, auf den Gendarmenmarkt, auf das Leben, auf die Geschichten. Er hat "nämlich ein Auge, welches wirklicht schaut." (35) Das verwirrende Gewühl auf dem Markt wird - eins, zwei, drei - zur "mannigfachsten Szenerie des bürgerlichen Lebens". (36) Voilá! Des bürgerlichen Lebens in Berlin. Ach, Hoffmann, da sitzt er nun mit seinem "wohlbekannten roten Mützchen", hat "seinen stattlichen Warschauer Schlafrock angelegt" und raucht "aus der türkischen Sonntagspfeife Tabak". (37) Nun aber ohne das obligatorische Punschglas in der Hand. Er ist sterbenskrank, weil, wie er gerne bemerkte, "der Teufel auf Alles seinen Schwanz legen müsse". (38) Gevatter Tod gibt nun den Lehnstuhl her, an den Hoffmann gefesselt ist. Es bleiben ihm nur noch Tage zum "wirklichen schauen". Nachspiel Friedhofsgeräusche / Hallesches Tor "E.T.W. Hoffmann (...) Kammer Gerichts-Rath Ausgezeichnet Im Amte Als Dichter Als Tonkünstler Als Maler" Da liegt er nun, der Ostpreuße aus Königsberg, der in Berlin Geschichten und Rechtsgeschichte geschrieben hat. In der dritten Abteilung des Kirchhofs der Jerusalem- Gemeinde am Halleschen Tor. (flüsternd) E.T.W. steht auf dem Grabstein ... Im Totenregister ist er mit "Amadeus" (39) vermerkt. Freund Hitzig hat das Geld für den Grabstein gesammelt und ihn errichten lassen. (kurze Pause) Hoffmann hatte arg viele Schulden hinterlassen. (leiser folgende 3 Sätze) Die meisten in seinem Stammweinhaus, also bei Lutter und Wegener. Da, wo er sich "montierte" und heißredete. Inhaber Lutter erließ Hoffmanns Witwe Mischa die Schulden. Ihm hatte ETA mehr Gewinn gebracht als Verlust ... die Gäste, sie verstehen. Er war ja eine "Local-Celebrität". (40) Nun ... (kurze Pause) "Der Administrator ... ergriff die Lichtschere, sagte gedankenvoll und ernst : "Was sind wir Menschen!", putzte das Licht aus - und gab so dieser höchst tragischen als wahren Erzählung einen angenehmen Schluß." (41) (Friedhof - Schritte sich entfernend, Sprecher sich umwendend, rufend) Ach so, die Klage gegen Kammergerichtsrat Hoffmann ruht immer noch. (kurze Pause) Findet sich kein Richter, der ihn endlich rehabilitiert? Nach preußischem Recht! Schritte, langsam ausblenden -ENDE Beitrag- -folgt Quellenverzeichnis- Quellenverzeichnis zitierte Literatur : BW E.T.A. HOFFMANNS BRIEFWECHSEL Hrg. von Friedrich Schnapp, Winkler Verlag München 1968 JA E.T.A. HOFFMANN JURISTISCHE ARBEITEN Hrg. von Friedrich Schnapp, Winkler Verlag München 1973 PREU E.T.A. HOFFMANN - EIN PREUSSE ? Katalog zur Ausstellung im BERLIN MUSEUM 1981 HH Heinrich Heine Sämtliche Werke / Düsseldorfer Ausgabe Hoffmann und Campe Hamburg 1. Auflage 1973 GWiEA E.T.A. HOFFMANN Gesammelte Werke in Einzelausgaben Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1. Auflage 1994 WB Walter Benjamin Gesammelte Schriften Suhrkamp Verlag / Taschenbuch wissenschaft 937 LvB zit. nach : W. A. Thomas-San-Galli "Ludwig van Beethoven" Piper & Co Verlag München, Siebente Auflage, 1920 LuW E.T.A. Hoffmann Leben und Werk in Briefen ... Hrg. von Klaus Günzel, Verlag der Nation Berlin, 3. Auflage1984 Die illustre Runde 1 ETA an Kunz am 28. Sep 1814 / in : BW, Bd. 2, S. 24 2 ETA an Hippel am 12. März 1815 / in : BW, Bd. 2, S. 45 3 Hippel : "Erinnerungen" - zit. nach PREU, S. 21 - siehe dazu auch PREU S. 16, 82f + 87f 4 JA, S. 14 5 ETA an Kunz am 28. Sep 1814 in : BW, Bd. 2, S. 23 Der Kunzsche Riß 6 ETA an Kunz am 18. Jul 1805 in : BW, Bd. 2. S. 65ff 7 ETA an Kunz am 18. Jul 1805 in : BW, Bd. 2. S. 65ff 8 ETA an Hippel am 24. Jun 1820 in : BW, Bd. 2, S. 264 Die Musik 9 PREU, S. 194f 10 ETA an Wagner am 25. Nov 1817 in : BW, Bd. 2, S. 147 - dort auch Zeichnung auf S. 148 11 PREU, S. 14f Die Gesellschaften 12 Heine, Briefe aus Berlin, 26. Jan 1822 in : HH, Bd. 6, S. 17 13 Hitzig : Aus Hoffmanns Leben ... in : PREU, S. 99f 14 Hitzig : Aus Hoffmanns Leben ... in : PREU, S.101 Die Berlin-Geschichten 15 ETA, "Die Serapionsbrüder", Erster Band, S. 307 in : GWiEA, Bd. 4 16 ETA "Ritter Gluck" in : GWiEA, Bd. 1, S. 16 17 ETA "Die Abenteuer der Silvesternacht" in : GWiEA, Bd. 1, S. 349 18 ETA "Die Brautwahl" in "Die Serapionsbrüder", Dritter Bd., Fünfter Abschn. - GWiEA, Bd. 5, S. 28ff 19 ETA "Das öde Haus" in : GWiEA, Bd. 3, S. 201 20 Walter Benjamin in "Das dämonischer Berlin" in : WB, Bd. VII, S. 89 Die Juristerei 21 PREU, S. 106 22 ETA an Hippel am 24. Jun 1820 in : BW, Bd. 2, S. 263 23a ETA an Fouqué am 03. Apr 1817 in : BW, Bd. 2, S. 127 23b ETA "Anekdote über Friedrich Ludwig Jahn" in : GWiEA, Bd. 8, S. 621 23c ETA "Klein Zaches" in : GWiEA, Bd. 7, S. 87 24 ETA-Votum zu Lieber vom 03. Nov 1819 in : JA, S. 154 25 Beethoven, Febr./März 1820, Konservationsheft - zit. nach : LvB Die Verwicklung (Meister Floh) 26 Heine am 07. Jun 1882 in : HH, Bd. 6, S. 51 27 Hitzig - zit. nach : BW, Bd. 2, S. 347 28 ETA "Meister Floh" in : GWiEA, Bd. 7, S. 384 + S. 559 29 ETA "Meister Floh" in : GWiEA, Bd. 7, S. 366 30 GWiEA, Bd. 7, S. 533ff & S. 599 sowie ausführlich dazu BW, Bd. 3 31 PREU, S. 164 32 Schuckmann an Hardenberg am 04. Feb 1822 in : LuW S. 459f / BW, Bd. 2, S. 346ff / ausführlich auch GWiEA, Bd. 7, S. 526ff / zur Vorgeschichte des Falls siehe JA 33 BW, Bd. 2, S. 368 / und : GWiEA, Bd. 7, S. 534 zur Position Hippels Letzter Blick aus dem Eckfenster 34 ETA "Des Vetters Eckfenster" in : GWiEA, Bd. 8, S. 444 35 ETA "Des Vetters Eckfenster" in : GWiEA, Bd. 8, S. 444 36 ETA "Des Vetters Eckfenster" in : GWiEA, Bd. 8, S. 445 37 ETA "Des Vetters Eckfenster" in : GWiEA, Bd. 8, S. 443 38 Hitzig "Einzelne Züge zur Charakteristik Hoffmanns" in : LuW, S. 354 / zitiert nach : Hitzig "E.T.A. Hoffmanns Leben und Nachlass", S. 28 ("... auf Alles ...") Nachspiel 39 PREU, S. 113 40 Hitzig : "Aus Hoffmanns Leben", 1823 in : PREU, S. 99ff 41 ETA "Die Folgen des Sauschwanzes" in : GWiEA, Bd. 8, S. 684 -ENDE Verzeichnis zitierter Literatur- 1